Die Europäische Kommission plant voraussichtlich, Microsoft mit neuen Kartellklagen zu konfrontieren, die darauf abzielen, Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs im Zusammenhang mit der Teams-Software des Unternehmens zu untersuchen. Dieser Schritt wird von einer Eskalation eines seit 2020 offenen Falls vorangetrieben, der auf einer formellen Beschwerde von Slack gegen Microsoft basiert. Es wird befürchtet, dass Microsoft durch die Gestaltung von Teams so, dass sie bevorzugt mit den hauseigenen Produkten des Unternehmens kompatibel sind, den Wettbewerb einschränkt und anderen Anbietern von Videokonferenzlösungen ungerechte Bedingungen auferlegt.
Die EU-Beamten sind besorgt, dass die von Microsoft vorgeschlagenen Maßnahmen zur Entbündelung von Teams von anderen Softwareanwendungen nicht ausreichen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Rivalen des Unternehmens behaupten, dass die Preisgestaltung und die mangelnde Datenportabilität Benutzer dazu zwingen, bei der Nutzung von Teams zu bleiben, anstatt sich für alternative Lösungen zu entscheiden. Microsoft könnte mit einer Geldstrafe von bis zu 10 % seines weltweiten Jahresumsatzes konfrontiert werden, sollte gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen werden.
Die Europäische Kommission beabsichtigt, die Marktmacht von großen Technologiekonzernen, darunter auch Microsoft, näher zu untersuchen, und setzt sich dafür ein, dass diese Unternehmen spezielle Verantwortlichkeiten als „Gatekeeper“ im digitalen Handel übernehmen. Neben den aktuellen Kartellklagen gegen Microsoft wird auch die Allianz des Unternehmens mit dem ChatGPT-Hersteller OpenAI auf Wettbewerbsverstöße geprüft. Die Ermittlungen gegen Microsoft stehen im Zusammenhang mit dem breiteren Bestreben, die Marktbeherrschung großer Technologieunternehmen einzudämmen und einen fairen Wettbewerb in der Branche zu gewährleisten.