Harvard-Ökonomieprofessor Kenneth Rogoff warnte vor einem möglichen US-Zahlungsausfall und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. In einem Interview mit ET-Redakteurin Srijana Mitra Das sagte Rogoff, dass die Situation sehr riskant sei und dass wir uns in unbekannten Gewässern befinden würden. Er erklärte, dass die Republikaner versuchen würden, alles auf einmal zu bekommen und betonte, dass kein Land seine Finanzpolitik auf diese Weise führen könne. Rogoff sagte, dass es eine Chance von zwei bis drei Prozent gebe, dass wir herausfinden werden, wie ein US-Zahlungsausfall aussieht. Der Ökonom betonte auch, dass die USA in der Vergangenheit auf unterschiedliche Weise in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind. Zum Beispiel in den 1930ern, als die USA ihre Schulden in Gold zahlen mussten und Präsident Franklin Roosevelt den Goldpreis von 20 auf 35 Dollar erhöhte. Die USA hätten somit ihre Schulden in Dollar bezahlt, die jedoch deutlich weniger wert waren. Ein weiteres Beispiel sei die Zeit nach dem Unabhängigkeitskrieg, als Alexander Hamilton, der erste Schatzmeister des US-Finanzministeriums, nur einen Teil der Schulden beglich. Rogoff sagte, dass es auch in jüngster Zeit durch hohe Inflation zu einem “Zahlungsausfall” gekommen sei, da der Wert der US-Schulden in den letzten beiden Jahren deutlich gesunken sei. U.S. Finanzministerin Janet Yellen hat erklärt, dass die Regierung möglicherweise ab dem 1. Juni nicht alle Rechnungen bezahlen können werde, wenn der Kongress nicht vorher das Schuldenlimit erhöht oder aussetzt. Doch einige Experten, darunter auch der Ökonom Peter Schiff, befürchten, dass eine Erhöhung des Schuldenlimits das Problem verschlimmern werde. Der Internationale Währungsfonds warnte letzte Woche, dass ein US-Default “sehr schwerwiegende Auswirkungen” haben würde. Ex-Präsident Donald Trump hat derweil republikanische Gesetzgeber aufgefordert, die USA in Zahlungsschwierigkeiten zu bringen, wenn die Demokraten den Ausgabenkürzungen nicht zustimmen.
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