Die Berichterstattung über den OJ-Simpson-Fall durch internationale Medien war fachmännisch, obwohl das Publikum außerhalb der USA möglicherweise wenig über den ehemaligen Football-Star wusste. Die intensive mediale Aufmerksamkeit für amerikanische innere Angelegenheiten, wie den Fall Simpson, war angesichts der globalen Position der Vereinigten Staaten damals verständlich. Heute, mehr als 30 Jahre später, hat sich die wirtschaftliche Macht verlagert, und China wird als größte Volkswirtschaft der Welt angesehen. Trotzdem bleibt die Aufmerksamkeit der Welt für amerikanische Ereignisse bestehen.
Die USA durchlaufen den Übergang einer harten Macht zu weicheren Einflussformen, die in der Geschichte von Imperien bereits beobachtet wurde. Die kulturellen Produkte und Trends, die aus den USA kommen, finden weiterhin weltweite Anerkennung, obwohl die USA nicht mehr die uneingeschränkte Kontrolle über geopolitische Angelegenheiten haben. Diese Phase des globalen Interesses an amerikanischer Kultur steht in einem paradoxen Verhältnis zur tatsächlichen Macht der USA auf der Weltbühne.
Die USA als “Goldfischglas der Welt” zu bezeichnen, könnte darauf hinweisen, dass das Land von einer Vielzahl von Beobachtern beobachtet wird und stets im Rampenlicht steht. Obwohl die USA möglicherweise nicht mehr die Spitzenmacht sind, bleibt ihr kulturelles Prestige stark. Die Betrachtung der USA aus der Ferne kann jedoch zu verzerrten und übertriebenen Vorstellungen von ihrer Macht führen. In der globalisierten Welt behalten die USA eine gewisse Anziehungskraft, auch wenn andere Mächte wie China aufsteigen.