Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat in einem Interview mit dem Council on Foreign Relations darauf hingewiesen, dass der Status des US-Dollars als Weltleitwährung „nicht mehr als selbstverständlich betrachtet werden sollte“. Angesichts der Bemühungen mehrerer Länder zur De-Dollarisierung betonte sie, dass „neue Handelsmuster Auswirkungen auf Zahlungen und internationale Währungsreserven haben können“.
Obwohl der US-Dollar derzeit als „internationale, globale Reserve- und Transaktionswährung“ gilt und der Euro an zweiter Stelle steht, warnte Lagarde davor, dass „neue Handelsmuster auch zu neuen Allianzen führen können“. Darüber hinaus betonte sie, dass „es laut neueren Forschungen einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Handel eines Landes mit China und seinen Reserven in Renminbi gibt“.
Die EZB-Präsidentin wies jedoch darauf hin, dass dies keine unmittelbare Bedrohung für den US-Dollar oder den Euro darstellt. Sie betonte jedoch, dass „der internationale Währungsstatus nicht länger als selbstverständlich betrachtet werden sollte und dass wir sehr auf die Währung achten sollten, in der Handelstransaktionen organisiert werden“.
Tatsächlich verwenden immer mehr Länder lokale Währungen, um Handelsabrechnungen abzuwickeln, anstatt den US-Dollar zu verwenden. Darüber hinaus arbeiten die BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) angeblich an einer neuen Art von Währung, die ihre Abhängigkeit vom US-Dollar weiter verringern könnte.
Es bleibt abzuwarten, ob die zunehmende De-Dollarisierung einen bedeutenden Einfluss auf das internationale Finanzsystem haben wird. Wenn jedoch immer mehr Länder alternative Währungen nutzen, könnte dies langfristige Auswirkungen auf den Status des US-Dollars als Weltleitwährung haben.