Die Veröffentlichung der Hinman-Dokumente im Rechtsstreit zwischen Ripple Labs und der SEC hat für viel Wirbel gesorgt und den Glauben der XRP-Community gestärkt, dass das Fintech-Unternehmen gegen die Regulierungsbehörde gewinnen wird. Doch während dieses Thema viel Aufmerksamkeit erregt hat, wurden kaum Informationen über die von Ripple entlassen Dokumente und E-Mails beachtet.
Ein Thema, das jedoch besonderes Interesse weckt, ist die sogenannte “XRP-Rückkauf”-Theorie, die kürzlich erneut Schlagzeilen gemacht hat. In den letzten Tagen wurde viel spekuliert über einen möglichen Rückkauf von 10 Milliarden XRP-Tokens durch Ripple Labs. Doch Ripple’s Chief Technology Officer (CTO), David Schwartz, hat diesen Spekulationen schnell ein Ende bereitet. In einem klärenden Tweet schrieb Schwartz: “Wir kaufen manchmal XRP. Mir ist aber nichts Konkretes bekannt, worauf sich das beziehen könnte. Und es wird keine offizielle Quelle erwähnt.”
Trotzdem enthüllen nun kürzlich veröffentlichte Dokumente und E-Mails, dass Ripple bereits vor der SEC-Klage im Juni 2020 tatsächlich über XRP-Rückkäufe nachgedacht hat, um den Preis zu stützen. In einer E-Mail von Breanne Madigan, der damaligen VP-Leiterin von Global Institutions Markets, wird eine Präsentation geteilt, in der Bedenken bezüglich des XRP-Angebots und der Auswirkungen auf den Preis dargelegt werden. Die Präsentation besagt, dass das XRP-Angebot von Ripple den größten Einfluss auf den Markt hat und dass XRP-Verkäufe über XRP-O einen negativen Druck auf den XRP-Preis ausüben.
Ripple hat insgesamt fünf potenzielle Rückkaufoptionen für XRP-O vorgeschlagen, darunter den Rückkauf über Market Maker an mehreren Börsen, den direkten Rückkauf von Market Makern und die Weiterleitung der XRPO-Volumina an traditionelle ODL.
Es bleibt jedoch spekulativ, wie die Pläne ohne die SEC-Klage ausgefallen wären. Die jüngsten Enthüllungen zeigen jedoch, dass Ripple definitiv über XRP-Rückkäufe nachgedacht hat, aber wahrscheinlich nicht so, wie es von einigen vermutet wurde.
Allerdings wurde auch eine E-Mail von Ripple-Geschäftsführerin Monica Long veröffentlicht, in der sie klarstellt, dass das Unternehmen kurzfristig daran interessiert war, Spekulanten anzuziehen. Dies steht im Gegensatz zu den Behauptungen von Ripple, dass XRP nicht als spekulative Investition vermarktet wurde.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels liegt der XRP-Preis bei 0,4827 US-Dollar und setzt seine Konsolidierung unter der wichtigen Widerstandszone um 0,50 US-Dollar fort.
Bild: © iStock.com Chart: XRPUSD auf TradingView.com