
Der britische Finanzminister Rishi Sunak hat angekündigt, dass die Verteidigungsausgaben des Vereinigten Königreichs bis 2030 auf 2,5 Prozent des BIP erhöht werden sollen. Diese Erhöhung wird als notwendig erachtet, da die Welt derzeit in einem der gefährlichsten Zustände seit dem Ende des Kalten Krieges verweilt. Die schrittweise Steigerung der Verteidigungsausgaben von derzeit 2,32 Prozent auf 2,5 Prozent des BIP soll dazu beitragen, die Bedrohungen, insbesondere seitens Russlands, besser zu bewältigen.
Die Entscheidung von Sunak, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, stieß auf geteilte Reaktionen. Die oppositionelle Labour-Partei, die in den Umfragen vor den anstehenden Parlamentswahlen führt, versprach eine Anhebung der Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent des BIP, sobald es die finanziellen Ressourcen zulassen. Politiker wie der frühere Streitkräfteminister James Heappey argumentierten jedoch, dass das Vereinigte Königreich seine Verteidigungsausgaben sogar auf 3 Prozent des BIP erhöhen sollte, um der zunehmenden Bedrohung effektiv entgegenzutreten.
Die zusätzlichen Ausgaben sollen dazu genutzt werden, wichtige High-Tech-Fähigkeiten im Bereich der Luftverteidigungsraketen und der Produktion von 155-mm-Artilleriemunition zu stärken. Der Finanzminister wird auch Gespräche mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz führen, der aktuell 2 Prozent des BIP für die Verteidigung ausgibt. Des Weiteren kündigte Sunak an, dass das Vereinigte Königreich der Ukraine in diesem Geschäftsjahr weitere 500 Millionen Pfund an Militärhilfe gewähren wird.
In einer unerwarteten Entwicklung ernannte Sunak den stellvertretenden Chef des Verteidigungsstabs, General Gwyn Jenkins, zu seinem neuen nationalen Sicherheitsberater. Diese Ernennung markiert das erste Mal, dass ein Militäroffizier diese Position bekleidet. Jenkins wird seine neue Rolle voraussichtlich im Sommer antreten und soll die Sicherheitsinteressen des Vereinigten Königreichs vorantreiben.