Santander konfrontiert mit drohender Aktionärsrebellion
Der spanische Kreditgeber Santander sieht sich auf seiner Jahreshauptversammlung in diesem Monat mit einer potenziellen Aktionärsrebellion konfrontiert. Der Stimmrechtsberater ISS hat den Anlegern empfohlen, gegen das Gehaltspaket der Vorstandsvorsitzenden Ana Botín zu stimmen. Botín, eine der bestbezahlten Bankmanager Europas, erhielt letztes Jahr 12,2 Millionen Euro aufgrund der Rekordgewinne des Unternehmens, die durch steigende Zinsen erzielt wurden.
Gehaltspolitik und potenzielle Änderungen
Santander hat vorgeschlagen, die Gehälter von Botín und dem Vorstandsvorsitzenden Héctor Grisi um 5 Prozent zu erhöhen, zusätzlich zu einer 3-prozentigen Erhöhung von Botíns Festgehalt im letzten Jahr. Der ISS-Bericht empfiehlt den Aktionären, gegen den neuen Vergütungsplan des Unternehmens zu stimmen, da Bedenken hinsichtlich der Abstimmung von Bezahlung und Leistung bestehen.
Standpunkt von ISS und Glass Lewis
ISS kritisiert, dass das Vergütungspaket für Botín nicht wettbewerbsfähig sei und die vorgeschlagene Erhöhung die Bedenken bezüglich leistungsabhängiger Vergütung verschärfen würde. Glass Lewis äußerte ähnliche Bedenken, unterstützte jedoch das Gesamtpaket aufgrund der guten Ergebnisse der Bank.
Reaktion von Santander und Ausblick
Die Bank betont ihr Engagement für eine Vergütungspolitik, die mit den Interessen der Aktionäre übereinstimmt. Trotz des Anstiegs der Santander-Aktien um 32 Prozent im letzten Jahr sind sie seit Botíns Amtsantritt vor einem Jahrzehnt um mehr als 40 Prozent gefallen. Die Bank setzt sich ehrgeizige Ziele für 2024 und strebt nachhaltige, langfristige Wertschöpfung an.
Botíns Standpunkt zu Bankerboni
Botín sprach sich gegen die europäische Obergrenze für Bankerboni aus und begrüßte die Abschaffung der Obergrenze durch das Vereinigte Königreich. Sie betonte die Bedeutung einer besseren Abstimmung mit den Aktionären und forderte die Aufhebung der europäischen Obergrenze.
Insgesamt steht Santander vor einer Herausforderung bezüglich seiner Gehaltspolitik, die auf der Jahreshauptversammlung diskutiert werden soll. Die Reaktion der Aktionäre und die zukünftige Entwicklung bleiben abzuwarten.