Schweizer Aktienmarkt leidet unter US-Rezessionsängsten: SMI bricht um 3,59% ein
Nervosität am Markt: Hintergründe des Einbruchs und mögliche Folgen für Anleger und die Schweizer Wirtschaft.

Massiver Rückgang am Schweizer Aktienmarkt am 2. August 2024
Am Freitag erlebte der Schweizer Aktienmarkt einen dramatischen Rückgang, der auf schlechte Wirtschaftsnachrichten aus den USA zurückzuführen ist. Anleger äußern Sorgen über die mögliche Gefahr einer Rezession, was die Verkaufsstimmung an der Börse massiv beeinflusste.
Auswirkungen auf den Swiss Market Index
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Ende des Handelstags mit einem Verlust von 3,59% und erreichte damit 11’875,52 Punkte. Der FuW Swiss 50 Index sank sogar um 4,08% auf 2379.25 Punkte. Am breit gefassten SPI, der das Gesamtbild des Marktes widerspiegelt, blieben die Verluste mit 3,34% etwas niedriger. Die Marktverhältnisse sind alarmierend, da unter den 30 Titeln im SLI Index nur zwei Gewinne verzeichneten, während 28 Titel fielen.
Schwache Arbeitsmarktdaten als Hintergrund
Die drastischen Verluste wurden maßgeblich durch unerwartet schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA ausgelöst. Die Arbeitslosenquote stieg, und die neu geschaffenen Stellen blieben hinter den Erwartungen zurück. Dies führte bereits zuvor zu Besorgnis bezüglich der Stabilität der US-Wirtschaft. Händler fragen sich nun, ob die US-Notenbank Fed nicht bereits Zinssenkungen hätte ankündigen sollen, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Volatilität am Markt nimmt zu
Die Nervosität an den Märkten ist sichtbar gestiegen, was sich auch im SMI-Volatilitätsindex widerspiegelt. Dieser, oft als Angstbarometer bezeichnet, stieg um etwa ein Drittel und erreichte den höchsten Stand seit Oktober des Vorjahres. Die Sorge unter den Investoren ist besonders ausgeprägt, da der SMI am Freitag stärker fiel als andere europäische Indizes, teils bedingt durch den Feiertag am Vortag, an dem die Börse in der Schweiz geschlossen war.
Besondere Branchen betroffen
Besonders stark betroffen waren Technologie- und Industriewerte, die zuletzt eine positive Kursentwicklung zeigten. Unternehmen wie VAT, ABB und Logitech verzeichneten dramatische Verluste. VAT verlor beispielsweise 11,8%, während ABB 8,4% und Logitech 7,7% einbüßten. Auch der Finanzsektor blieb nicht verschont, mit starken Verlusten bei UBS, Partners Group und den großen Versicherungen.
Defensive Werte im Vergleich
Trotz des allgemeinen Rückgangs konnten sich einige defensive Werte, wie Lindt und Nestlé, im Plus halten. Lindt konnte ein Plus von 3,4% verzeichnen, während Nestlé nur leicht um 0,3% zulegte. Solche stabilen Werte bieten Investoren in unsicheren Zeiten oftmals einen gewissen Schutz. Defensive Immobilienwerte hielten sich ebenfalls relativ gut im Markt.
Blick in die Zukunft
Der Handel und die Investitionen bleiben mit vielen Unsicherheiten behaftet. Die Zinsentscheidung der US-Notenbank steht bevor, und viele Marktteilnehmer erwarten nun eine Senkung der Zinsen um 50 Basispunkte. Fest steht, dass die kommenden Tage und Wochen entscheidend für die Stabilität der Märkte sein werden, während Anleger darauf warten, wie sich die Situation weiterentwickelt.



