Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat bekannt gegeben, dass er öffentliche Ämter vorläufig aussetzen wird, während eine Korruptionsuntersuchung gegen seine Frau, Begoña Gómez, läuft. Ein Richter eröffnete ein Gerichtsverfahren gegen Gómez wegen Vorwürfen, sie habe Gefälligkeiten von Unternehmen erhalten, die staatliche Ausschreibungen gewonnen und Subventionen erhalten hatten. Sánchez äußerte sich in einem außergewöhnlichen Brief dazu und kündigte an, am 29. April über seine Zukunft zu entscheiden.
Der Ministerpräsident, der seit 2018 im Amt ist und zuvor einen konservativen Führer ablöste, reagierte auf die Korruptionsvorwürfe gegen seine Ehefrau mit Besorgnis. Das Gerichtsverfahren gegen Gómez wurde aufgrund einer Beschwerde der Gewerkschaft Manos Limpias eröffnet, die sich auf Artikel stützte, die von verschiedenen Nachrichtenorganisationen, darunter El Confidencial, veröffentlicht wurden. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für Sánchez dar, der erst Ende letzten Jahres eine fragile parlamentarische Mehrheit für eine weitere Amtszeit gewinnen konnte.
Die Korruptionsuntersuchung gegen Begoña Gómez und die mögliche Auswirkung auf Pedro Sánchez werfen Fragen über die politische Zukunft des spanischen Premierministers auf. Die Entscheidung, öffentliche Ämter vorübergehend abzusetzen, deutet auf die Ernsthaftigkeit der Vorwürfe hin und zeigt eine Bereitschaft des Ministers, sich mit den durch die Ermittlungen entstandenen Situation auseinanderzusetzen. Die endgültige Entscheidung über einen möglichen Rücktritt oder Verbleib im Amt soll laut Sánchez am 29. April bekannt gegeben werden, was die politische Landschaft in Spanien weiter beeinflussen könnte.