Neurologische Erkrankungen weltweit auf dem Vormarsch
Eine neue umfassende Studie, veröffentlicht in The Lancet Neurology, hat ergeben, dass neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz, und Migräne weltweit die häufigste Ursache für Krankheiten sind. Trotz Verbesserungen in der Prävention und Behandlung leiden mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung unter Problemen des Nervensystems.
Steigende Belastung durch neurologische Erkrankungen
Die Studie zeigt, dass im Jahr 2021 3,4 Milliarden Menschen weltweit an einer neurologischen Erkrankung litten. Diese hohe Zahl führte dazu, dass die Anzahl der disability-adjusted life years (Dalys) aufgrund neurologischer Probleme von 375 Millionen im Jahr 1990 auf 443 Millionen im Jahr 2021 angestiegen ist.
Kontraste zwischen reichen und armen Ländern
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zwischen reichen und armen Ländern. Länder in West- und Zentralafrika weisen Dalys- und Sterberaten auf, die bis zu fünfmal höher sind als in Ländern mit hohem Einkommen in Asien und Australasien. Probleme des Nervensystems betreffen überproportional ärmere Länder, was unter anderem auf die höhere Prävalenz von Erkrankungen zurückzuführen ist, die Neugeborene und Kinder unter fünf Jahren betreffen.
Forderung nach verstärkter Prävention
Da viele neurologische Erkrankungen nicht geheilt werden können, fordern die Forscher eine verstärkte Betonung der Prävention. Maßnahmen zur Senkung des Blutdrucks, Reduzierung der Bleibelastung und Senkung hoher Blutzuckerwerte werden hierbei als wichtige Schritte genannt.
Wichtige Erkenntnisse für die Gesundheitsversorgung
Die Ergebnisse dieser Studie sind von großer Bedeutung, um die Prävalenz von neurologischen Erkrankungen zu verstehen, die in der Vergangenheit oft stigmatisiert und unzureichend erforscht wurden. Es wird betont, dass diese Erkrankungen Menschen jeden Alters betreffen und einen erheblichen Anteil an Behinderungen ausmachen.
Die Forderung nach weiteren Forschungen, insbesondere im Bereich neuromuskulärer Erkrankungen, Krebs im Nervensystem und neuropathischer Schmerzen, wird von Experten unterstützt. Es bleibt entscheidend, die steigende neurologische Belastung zu bekämpfen und effektive Präventionsmaßnahmen zu implementieren, um die Gesundheitssysteme weltweit zu entlasten.