Tod’s wird privatisiert: Was bedeutet das für das Unternehmen?
Der italienische Luxustaschen- und Schuhhersteller Tod’s wird im Rahmen eines Deals mit der von LVMH unterstützten Private-Equity-Firma L Catterton privatisiert und endet damit nach mehr als zwei Jahrzehnten als börsennotiertes Unternehmen an der Mailänder Börse.
Details zur Transaktion
Nach der Transaktion, die am späten Samstag bekannt gegeben wurde, wird L Catterton einen Anteil von 36 Prozent an Tod’s halten, während die Familie Della Valle, die derzeit die Gruppe kontrolliert, mit 54 Prozent der Anteile ihre Mehrheitsbeteiligung behalten wird. L Catterton wird für seinen Anteil 43 Euro pro Aktie zahlen, also insgesamt 512 Millionen Euro, was einer Prämie von 18 Prozent auf den Schlusskurs der Tod’s-Aktien am Freitag entspricht. Der Deal bewertet Tod’s ohne Schulden mit rund 1,4 Milliarden Euro. LVMH behält nach der Transaktion seinen 10-prozentigen Anteil an Tod’s.
Hintergrund und Ambitionen
Die Gründerfamilie von Tod’s kündigte erstmals Pläne an, im August 2022 von der Börse zu gehen, als Teil der Ambitionen, das Unternehmen umzukrempeln. Die Gewinne des Konzerns standen im letzten Jahrzehnt größtenteils unter Druck, da die Popularität seiner Marken, zu denen der Namensgeber Tod’s sowie Roger Vivier, Fay und Hogan gehören, nachließ. Der Plan wurde jedoch verworfen, nachdem es der Familie Della Valle nicht gelang, die für die Privatisierung erforderliche Eigentumsschwelle zu erreichen.
Verbesserte Leistung und Analyse
Die Leistung von Tod’s verbesserte sich im vergangenen Jahr, als die Gruppe im Januar bekannt gab, dass der Umsatz im Jahr 2023 um 11,9 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro gestiegen sei, wobei alle Marken zweistellig zulegten. Die Aktien des Unternehmens haben in den Wochen seit der Bekanntgabe der besseren Ergebnisse einen Marktwert von 1,16 Milliarden Euro um 18 Prozent zugelegt, bleiben aber unter dem Übernahmepreis, den Della Valle’s letztes Jahr geboten hatte.
Die Zukunft von Tod’s
Das Delisting von Tod’s wird es L Catterton ermöglichen, die zukünftigen Wachstumsprogramme und Konsolidierung des Unternehmens voranzutreiben. Durch die Privatisierung erhoffen sich die Beteiligten eine größere Management- und Organisationsflexibilität sowie schnellere Entscheidungs- und Ausführungszeiten.
Insgesamt wird die Privatisierung von Tod’s interessante Entwicklungen für das Unternehmen mit sich bringen, während es sich auf die nächste Phase seiner Entwicklung vorbereitet.