EU-Regelung gegen Verpackungsmüll: Verbot von Plastikprodukten ab 2030
Die EU-Gesetzgeber haben am Montagabend vorläufige Regeln zur Reduzierung von Verpackungsmüll beschlossen. Trotz einer intensiven Lobbykampagne der europäischen Industrie sollen Ketchup-Beutel, Mini-Toilettenartikel für Hotels und Plastikverpackungen für Obst und Gemüse ab 2030 verboten werden.
Ziel der Gesetzgebung
Die Hauptabsicht dieser Gesetzgebung ist es, die enorme Menge an Verpackungsabfällen in der EU, die jährlich 80 Millionen Tonnen ausmacht, zu reduzieren. Darüber hinaus sollen alle Verpackungsmaterialien bis 2030 recycelbar werden.
Kritik und Änderungen
Obwohl das Gesetz ursprünglich auch Zielvorgaben für Mehrwegverpackungen vorsah, wurden einige dieser Ziele gestrichen. Dies geschah nach heftigem Widerstand seitens der Industrie und einiger Länder wie Finnland und Italien, die starke Papier- und Recyclingsektoren haben.
Reaktionen und Bedenken
Nach der Einigung auf die neuen Regeln äußerten verschiedene Branchen Bedenken. Der europäische Frischwarenverband Freshfel kritisierte die Zielsetzung der Europäischen Kommission für den Obst- und Gemüsesektor und kündigte rechtliche Schritte an. Die Alliance for Sustainable Packaging for Foods warnte vor möglichen Gefahren für Verbraucher durch ein Verbot von Einwegplastik in Lebensmittelverpackungen.
Schlussfolgerung und Ausblick
Trotz bereits erzielter Einigung muss das Gesetz noch die endgültige Zustimmung des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten erhalten. Es besteht Unsicherheit hinsichtlich dieser endgültigen Zustimmung, da Politiker vor EU-weiten Wahlen versuchen, ihre Wählerbasis anzusprechen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird.