Die Bank of Japan wird voraussichtlich in der nächsten Woche mit der Erhöhung der Zinsen zurückhaltend sein, da verschiedene Finanzinstitute wie UBS, Morgan Stanley, Goldman Sachs und Barclays davon ausgehen, dass die Zentralbank nach ihrem historischen Wandel im letzten Monat vorerst stabil bleiben wird. Gouverneur Kazuo Ueda betonte, dass zukünftige Zinserhöhungen schrittweise erfolgen werden und dass weitere Beweise notwendig sind, um sicherzustellen, dass Preis- und Lohnsteigerungen nachhaltig sind. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die nächste Zinserhöhung voraussichtlich im Juli oder Oktober erfolgen wird.
Trotzdem könnte der jüngste Rückgang des Yen gegenüber dem Dollar zu neuen Herausforderungen führen, da der Inflationsdruck durch steigende Importkosten die BoJ möglicherweise dazu zwingen könnte, schneller zu handeln als geplant. Experten sind der Meinung, dass die Bank of Japan vor einer schwierigen Entscheidung steht, vor allem angesichts des starken Rückgangs des Aktienindex Nikkei 225, der am Freitag verzeichnet wurde. Die Entwicklungen des Yen und die Schwankungen auf den Aktienmärkten könnten Auswirkungen auf die Geldpolitik der BoJ haben und dazu führen, dass sie zwischen dem Risiko einer steigenden Inflation aufgrund des schwächeren Yen und dem Risiko einer Wirtschafts- und Finanzkrise aufgrund eines Aktienrückgangs abwägen muss.
Darüber hinaus richten sich die Blicke der Anleger auf die US-Wirtschaft, da Daten für das erste Quartal darauf hindeuten, dass das Wachstum im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Quartalen leicht abgenommen haben könnte. Die Schätzungen variieren zwischen den von Reuters befragten Ökonomen und dem BIP-Nowcast der Atlanta Fed. Obwohl die USA ein solides Wachstum verzeichnen, könnten die jüngsten Daten die Inflation und damit die Zinssätze beeinflussen.
Investoren werden auch gebannt auf Signale zur Stärke der Geschäftsaktivität in Europa achten, insbesondere in der Eurozone und im Vereinigten Königreich. Prognosen deuten darauf hin, dass der Dienstleistungssektor in der Eurozone positiv sein wird, während die Produktionsaktivitäten hinterherhinken könnten. Die Europäische Zentralbank plant möglicherweise Zinssenkungen, da die Inflation nahe dem Zielwert liegt und das Wachstum hinter den Erwartungen zurückbleibt. In Großbritannien wird erwartet, dass das Wachstumstempo im April stabil bleibt, sowohl im Dienstleistungssektor als auch in der Fertigung.
