Investoren und die Öffentlichkeit sind oft frustriert über die scheinbar geringe Erfolgsquote externer Prüfer bei der Entdeckung von Unternehmensbetrug. Vom Enron-Skandal bis hin zu jüngeren Fällen wie Wirecard stellt sich die Frage, warum die Wirtschaftsprüfer nicht rechtzeitig eingegriffen haben. Statistiken zeigen, dass die Prüfer nur in einem sehr kleinen Prozentsatz der Fälle das Fehlverhalten aufdecken. Whistleblower-Hotlines und interne Kontrollen wurden als teilweise effektive Maßnahmen eingeführt, um Betrug innerhalb von Unternehmen früher aufzudecken. Leider hat sich die Situation laut einem aktuellen Bericht weiter verschlechtert, und nur noch 3 Prozent der Fälle werden durch Prüfer aufgedeckt.
Die Sorge um die Wirksamkeit der Wirtschaftsprüfer als Schutzschild für Investoren nimmt zu. Eine Umfrage unter Investoren ergab, dass eine überwältigende Mehrheit der Meinung ist, dass das derzeitige System nicht in der Lage ist, betrügerisches Verhalten angemessen zu identifizieren. Aufsichtsbehörden drängen darauf, dass Wirtschaftsprüfer ihre Verantwortung als letzte Instanz im Schutz vor Unternehmensbetrug ernster nehmen müssen. Die Diskussion dreht sich darum, ob die Prüfer genügend angemessene Sicherheit bieten und wie sie ihre Rolle erweitern können, um effektiver gegen Betrug vorzugehen.
In verschiedenen Ländern werden Vorschläge zur Stärkung der Verantwortlichkeiten und Pflichten der Wirtschaftsprüfer gemacht. Zum Beispiel werden in den USA die Regeln für die Suche nach Hinweisen auf Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften überarbeitet, um den Prüfern mehr Befugnisse zu geben, potenziell betrügerische Aktivitäten aufzudecken. Ähnliche Diskussionen finden auch im Vereinigten Königreich und auf internationaler Ebene statt. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften stehen vor dem Druck, ihre Verfahren zu verbessern und betonen die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Prüfung.
Es besteht die Notwendigkeit, die Erwartungen an Wirtschaftsprüfer und deren Fähigkeiten realistisch zu bewerten. Investoren sind möglicherweise bereit, höhere Gebühren zu zahlen, wenn dadurch eine umfassendere Betrugsbekämpfung gewährleistet wird. Qualitativ hochwertige Prüfungen werden als Glaubwürdigkeitsgut angesehen, da ihr Wert nicht leicht quantifizierbar ist. Letztendlich ist es entscheidend, dass Wirtschaftsprüfer ihre professionelle Skepsis beibehalten und eine vertrauenswürdige Beziehung zu den Unternehmen aufbauen, die sie überwachen.
