
Der südafrikanische Bergbauminister, Gwede Mantashe, befand sich in Rustenburg, der nördlichen Hauptstadt des Platingürtels, als die Nachricht von BHPs 31-Milliarden-Pfund-Übernahmeangebot für Anglo American bekannt wurde. Mantashe äußerte sich, dass die bisherigen Erfahrungen Südafrikas mit BHP nicht positiv waren und betonte, dass BHP nie viel für das Land getan habe. Das Angebot wurde von Anglo als “höchst unattraktiv” abgelehnt.
Langjährige lokale Investitionen und Beziehungen prägen Anglos Einfluss in Südafrika, wobei das Unternehmen in den letzten fünf Jahren 6 Milliarden US-Dollar für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes eingesetzt hat. Mantashe warnte vor BHP und erinnerte daran, dass das Unternehmen aufgrund früherer Aktivitäten immer noch Skepsis hervorruft.
Historisch gesehen hat Anglo American einen starken Einfluss auf die südafrikanische Wirtschaft ausgeübt, angefangen im Jahr 1917 durch Ernest Oppenheimer. Das Unternehmen dominierte jahrzehntelang das Unternehmensleben und prägte die südafrikanischen Geschäftskreise maßgeblich.
Das internationale Bergbauunternehmen BHP hat in Südafrika eine komplexe Geschichte, insbesondere nach der Abspaltung seiner Aktivitäten im Jahr 2015 als South32. Die Übernahmepläne von BHP für Anglo lösen Bedenken aus, dass es versucht, das Unternehmen zu einem günstigen Preis zu übernehmen, was sowohl von Investoren als auch von der Regierung als problematisch angesehen wird.
Der Bergbausektor Südafrikas steht vor Herausforderungen, da Unternehmen vermehrt südafrikanische Vermögenswerte abstoßen. Unternehmen investieren weniger in südafrikanische Bergbauaktivitäten, und die Regierung steht vor der schwierigen Frage, wie sie den Verkauf von Vermögenswerten verhindern kann, um langfristig Arbeitsplätze und Qualifikationen im Land zu erhalten. Letztendlich könnte die Regierung im Falle einer Übernahme nur begrenzt handlungsfähig sein, was eine kritische Diskussion über die Zukunft des Bergbausektors in Südafrika erfordert.