
Jeremy Hunt und die Änderungen am Non-Dom-Status
Jeremy Hunt hat kürzlich bedeutende Änderungen am Steuersystem für sogenannte Non-Doms vorgenommen. Diese Entscheidung betrifft Einwohner des Vereinigten Königreichs, die einen dauerhaften Wohnsitz außerhalb Großbritanniens haben. Das bisherige System ermöglichte es Non-Doms, nur auf ihr britisches Einkommen und Kapitalerträge Steuern zu zahlen, während sie ihre ausländischen Einkünfte und Gewinne größtenteils außerhalb des Landes halten konnten.
Neues System ab April 2025
Unter dem neuen System, das ab April 2025 in Kraft treten wird, können Einzelpersonen den Non-Dom-Status nur noch für vier Jahre beanspruchen, im Vergleich zu den früheren 15 Jahren. Dies bedeutet, dass Neueinsteiger in den ersten vier Jahren keine britische Steuer auf Einkommen oder Gewinne außerhalb des Vereinigten Königreichs zahlen müssen, sofern sie nachweisen können, dass sie in den letzten zehn Jahren vor ihrer Ankunft keinen Wohnsitz im Land hatten. Ab dem fünften Jahr gelten für sie die gleichen Steuervorschriften wie für andere Einwohner des Vereinigten Königreichs.
Auswirkungen auf aktuelle Non-Doms
Für aktuelle Non-Doms gibt es Übergangsregelungen, die sicherstellen, dass sie nicht unmittelbar von den Änderungen betroffen sind. Sie müssen beispielsweise nur im Steuerjahr 2025/26 Steuern auf 50 Prozent ihres ausländischen Einkommens zahlen. Zudem können sie ausländische Einkünfte und Gewinne, die vor April 2025 erzielt wurden, zu einem reduzierten Steuersatz von 12 Prozent ins Vereinigte Königreich zurückführen.
Expertenmeinungen zu den Veränderungen
Steuerexperten haben die Ankündigung von Hunt als weitreichend bezeichnet. Während einige Aspekte des neuen Regimes lobenswert sind, gibt es auch Kritikpunkte. Die Möglichkeit, Kapital zu einem reduzierten Steuersatz nach Großbritannien zu überführen, wird Non-Doms dazu ermutigen, größere Summen ins Land zu bringen. Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der unsicheren Erbschaftssteuersituation für Personen, die sich langfristig im Vereinigten Königreich niederlassen.
Insgesamt wird erwartet, dass die Reformen von Jeremy Hunt bedeutende finanzielle Auswirkungen haben werden. Das Finanzministerium prognostiziert, dass die Abschaffung des alten Systems zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe generieren wird, wobei jedoch auch eine verringerte Anzahl von Personen den Non-Dom-Status beantragen wird. Trotz einiger Bedenken hinsichtlich möglicher Abwanderungen von Non-Doms wird davon ausgegangen, dass die Schutzmaßnahmen der Regierung das Risiko begrenzen werden.