Führende Vertreter von zehn südostasiatischen Nationen haben sich auf besonderes Abkommen geeinigt, welches den Einsatz von lokalen Währungen für Wirtschafts- und Finanztransaktionen anspornen soll. Die Länder bilden die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) und sind: Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Durch diese Maßnahme wollen sie ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern.
Die Vereinigung der südostasiatischen Nationen trafen sich in der Hauptstadt der indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara, Labuan Bajo, um ihre Zusammenkünfte durchzuführen und die Zukunft der ASEAN zu gestalten. Der Gipfel, der vom indonesischen Präsidenten Joko Widodo geleitet wurde, bearbeitete auch andere Themen wie den Kampf gegen Terrorismus, Umweltschutz, Cyber-Sicherheit und den Handel.
Das gemeinsame Vorhaben, lokale Währungen zu bevorzugen, bekam im Rahmen der Konferenz eine besondere Bedeutung. In einer Stellungnahme heißt es dazu: „Wir haben die ASEAN Leaders Declaration zur Förderung einer regionalen Zahlungsverbindung und der Förderung der lokalen Währungstransaktion verabschiedet, um bilaterale und multilaterale Zahlungsverbindungen zur Stärkung der wirtschaftlichen Integration durch schnelle, nahtlose und erschwingliche grenzüberschreitende Zahlungen in der Region zu ermöglichen.“
Die ASEAN reagierte damit auf ein grundsätzliches Anliegen, die lokalen Währungen in der Region auszubauen und ihre Abhängigkeit von den wichtigsten globalen Leitwährungen, wie dem US-Dollar, den Euro oder dem japanischen Yen, zu verringern. Diese Agenda ist untrennbar mit einem wachsenden verpflichtenden Engagement für regionale wirtschaftliche Zusammenarbeit und Integration verbunden.
ASEAN-Finanzminister und Zentralbankgouverneure trafen sich ebenfalls im März in Bali, Indonesien, um Schritte zu unternehmen, die die Verwendung lokaler Währungen in der Region verstärken und die Abhängigkeit vom US-Dollar oder anderen wichtigen internationalen Währungen für den grenzüberschreitenden Handel und Investitionen reduzieren sollen.
Außerdem haben die BRICS – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – eine gemeinsame Währung angestrebt, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Mehrere Experten glauben, dass eine erfolgreiche Einführung einer solchen Währung den Dollar als Leitwährung ablösen und seine Reservewährungsrolle mindern wird. Das würde die US-Wirtschaft schwächen und die Autorität der US-Regierung einschränken.
Dennoch kann diese Entwicklung auch Vorteile bringen. Unter anderem könnten lokale Unternehmen durch reduzierte Währungsschwankungen wettbewerbsfähiger werden und sich eine stärkere Rolle auf globaler Bühne sichern. Oftmals sehen Kritiker diese Entwicklung mit Skepsis. Durch ihr Abkommen könnten ASEAN-Staaten nicht nur ihre Abhängigkeit von US-Dollar reduzieren, sondern auch eine stärkere lokale Integration fördern und die Machtverhältnisse innerhalb der Region verändern.