Die Finanzierungsrunde von Zepto steht kurz vor dem Abschluss, und das Unternehmen hat mit Investmentfonds DST Global und der Risikokapitalgesellschaft Lightspeed Gespräche über eine Finanzierung in Höhe von 300-350 Millionen Dollar geführt. Diese Investition soll das Unternehmen auf rund 3 Milliarden Dollar bewerten. Dieser Schritt zeigt das anhaltende Interesse großer Investoren an Zepto, das als "Pre-IPO-Runde" dargestellt wird. Darüber hinaus plant das Startup, seinen Sitz von Singapur nach Indien zu verlegen, um sich auf den möglichen Börsengang vorzubereiten.
Die Finanzierung von Zepto erfolgt zu einer Zeit, in der das Unternehmen mit einem intensiven Wettbewerb von Konkurrenten wie Zomato, Swiggy und BigBasket konfrontiert ist. Diese Konkurrenz wird durch die geplanten Investitionen von Zomato und Flipkart in den schnell wachsenden Quick-Commerce-Markt weiter angeheizt. Mit starken Playern, die tief in die Tasche greifen, steht Zepto vor einem hart umkämpften Verdrängungswettbewerb.
Im Gegensatz dazu sieht sich das Insurtech-Startup Kenko Health mit einem anderen Problem konfrontiert. Aufgrund eines andauernden Streits zwischen den Aktionären droht dem Unternehmen die Schließung. Die Investoren des Startups sind nicht in der Lage, sich auf eine Kapitalaufnahme zu einigen, was zu einem Stillstand in den Verhandlungen mit dem Hero-Konzern geführt hat. Dies hat zur Folge, dass die Aktionäre von Kenko Health ihre Investitionen abschreiben müssen, und das Unternehmen hat seinen Mitarbeitern seit zwei bis drei Monaten keine Gehälter mehr gezahlt.
Die Schwierigkeiten von Kenko Health werden durch die gestiegenen Anforderungen der Versicherungsaufsichtsbehörde und die erhöhte Aufmerksamkeit von Venture-finanzierten Insurtech-Startups noch weiter verschärft. Zudem stellt die Prüfung durch die Versicherungsaufsicht sicher, dass Antragsteller, die Versicherungsunternehmen werden wollen, von einem großen inländischen Investor unterstützt werden müssen. Dies, kombiniert mit den Forderungen nach beträchtlichem Eigenkapital der Promotoren und Gründer, hat die Lage von Kenko Health zusätzlich kompliziert.
In anderen Branchen ziehen Omnichannel-Plattformen und Beauty-Startups vermehrt Investitionen an. So konnte das in Mumbai ansässige Beauty-Einzelhandelsunternehmen Purplle in einer Finanzierungsrunde unter der Leitung des Staatsfonds von Abu Dhabi 100 Millionen Dollar einsammeln. Dies hat den Wert des Unternehmens auf 1,2-1,3 Milliarden Dollar erhöht. Dies verdeutlicht die wachsende Investorennachfrage im Online-Beauty-Sektor, die auch andere Marken wie MCaffeine, Foxtail und Traya betrifft. Mit der verstärkten Konzentration großer Marktteilnehmer wie Nykaa, Myntra und Ajio auf den Beauty-Sektor wird erwartet, dass in Indien mehrere Milliarden-Dollar-Marken entstehen werden.
Die IT-Branche zeigt ebenfalls eine zunehmende Aneignung von Engineering-Dienstleistungsunternehmen, um ihre Kompetenzen zu erweitern und sich gegenüber Wettbewerbern zu behaupten. Dies zeigt sich beispielsweise in den jüngsten Akquisitionen von Cognizant, Infosys und HCLTech. Diese Entwicklungen in der IT-Branche unterstreichen die Bedeutung von Ingenieursdienstleistungen in den Wachstumsbereichen Automobil, Software & Internet sowie Luft- und Raumfahrt.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen bei Zepto, Kenko Health, im Beauty-Sektor und in der IT-Branche die Vielfalt und Herausforderungen des indischen Startup-Ökosystems. Investoren, Regulierungsbehörden und Unternehmen sind gleichermaßen gefordert, in einer sich ständig wandelnden und wettbewerbsintensiven Umgebung strategisch und operativ fit zu bleiben.
