Die Filmset-Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed wurde zu 18 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem sie im März wegen fahrlässiger Tötung schuldig befunden wurde. Der Vorfall ereignete sich am Set des Westerns „Rust“, als Kamerafrau Halyna Hutchins von einer scharfen Kugel aus einem Colt 45 getroffen wurde. Hollywood-Star Alec Baldwin hatte die Waffe in der Hand gehalten, die von Gutierrez-Reed zuvor geladen worden war. Die Frage, wie die scharfe Munition auf das Set gelangte, blieb ungeklärt. Am Tag der Urteilsverkündung zeigte Gutierrez-Reed sichtliche Emotionen, betrat den Gerichtssaal in Haftkleidung und Handschellen. Sie äußerte ein letztes Statement vor der Strafmaßverkündung und bat unter Tränen um eine Bewährungsstrafe.
Die Richterin Mary Marlowe Sommer verwies auf mangelnde Gewissensbisse seitens Gutierrez-Reed und betonte, dass keine Bewährungsstrafe verhängt werden würde. Somit ist die Waffenmeisterin vorbestraft und darf nie wieder eine Waffe besitzen. Zuvor hatte Gutierrez-Reed mit abfälligen Bemerkungen für Aufsehen gesorgt und die Geschworenen in abfälligem Ton genannt. Sie versuchte während des Prozesses die Schuld von sich zu weisen und beschwerte sich über die negativen Auswirkungen des Vorfalls in ihrem Leben, ohne echte Reue zu zeigen.
Der Prozess thematisierte auch den Drogenkonsum von Gutierrez-Reed, der in Zusammenhang mit dem Unfall stand. Es wurde berichtet, dass sie in einer Textnachricht vor dem Unfall den Konsum von Drogen erwähnte. Zudem übergab sie eine Zeugin möglicherweise Kokain zur Aufbewahrung. Der Anwalt der Waffenmeisterin bestritt jedoch diese Vorwürfe und sprach von Rufschädigung. Alec Baldwin befindet sich ebenfalls in einem Verfahren wegen fahrlässiger Tötung, das im Sommer beginnen soll - er hat die Anschuldigungen gegen ihn wiederholt zurückgewiesen.
