Alexander Zverev: Diabetiker und Tennisspieler
Im Achtelfinale der French Open zeigte Alexander Zverev (26) erneut sein Können und gewann gegen Grigor Dimitrow (32) mit 6:1, 6:4, 6:3. Doch es gab auch Aufregung im Spiel: Nach dem zweiten Satz verschwand Zverev für eine kurze Pause in den Katakomben, um sich eine Insulin-Spritze gegen seine Diabetes-Erkrankung zu setzen.
Obwohl Zverev seine Erkrankung bereits im vergangenen Jahr öffentlich machte und sogar eine Stiftung gründete, stieß er während des Spiels auf Schwierigkeiten. Die Schiedsrichterin weigerte sich, ihm auf der Bank eine Pause zur Selbstbehandlung zu erlauben, was zu einem Diskurs zwischen den beiden führte. Der Hamburger musste schließlich in die Kabine zurückkehren, um sich die notwendige Insulin-Spritze zu injizieren.
Diese Episode löste Verwirrung und Irritation bei Zverev aus. „Ich habe denen gesagt: Entscheidet euch, was ich tun soll, dann mache ich es genau so. Aber schickt mich nicht hin und her. Es braucht einfach eine klare Struktur“, sagte er der Presse.
Es ist nicht das erste Mal, dass Zverev während eines Spiels seine Insulin-Spritze setzen musste. Er beteuert, dass er dies bereits seit seiner Kindheit macht und dass er es braucht, um auf professionellem Niveau zu spielen. Doch die unklaren Regeln und das Misstrauen einiger Leute machen es ihm nicht leicht.
Auch Betrug-Vorwürfe musste Zverev sich schon häufiger anhören. Aber er stellt klar: „Das mache ich mein Leben lang, weil ich Diabetiker bin, seit ich drei bin.“
Zverev hofft nun auf klare Regeln, um weitere Schwierigkeiten dieser Art zu vermeiden. Am Mittwoch wird er im Viertelfinale gegen den Argentinier Tomas Martin Etcheverry antreten und beweisen, dass man trotz Diabetes-Erkrankung Leistungssport betreiben kann.