Russland könnte eine Offensive auf die zweitgrößte Stadt der Ukraine, Charkiw, erwägen. Eine Analyse des Instituts für Kriegsstudien (ISW) deutet darauf hin, dass der Kreml durch Luftangriffe und Informationskampagnen die Zerstörung der Stadt vorantreibt und die Bevölkerung zur Flucht zwingen will. Dies könnte den Beginn einer Bodenoffensive gegen Charkiw oder andere Gebiete in der Ukraine bedeuten. Bisher haben russische Truppen gezielt Kraftwerke um Charkiw herum angegriffen, was zu massiven Stromausfällen und Infrastrukturschäden geführt hat. Der Gouverneur von Charkiw berichtete, dass die regionale Stromerzeugung komplett zerstört sei.
Experten des ISW schätzen die Erfolgsaussichten einer russischen Bodenoffensive gegen Charkiw als gering ein, insbesondere falls die Ukraine rasche US-Militärhilfe erhält. Das Institut betont, dass das russische Militär wahrscheinlich nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, Charkiw einzunehmen, solange die US-Streitkräfte angemessen unterstützt werden. Die erwartete US-Militärhilfe in Höhe von 61 Milliarden Dollar wurde kürzlich vom Repräsentantenhaus verabschiedet und wird voraussichtlich auch vom Senat gebilligt. Diese Unterstützung zielt darauf ab, die ukrainischen Verteidigungskräfte zu stärken.
Seit Ende März hat Russland den Druck auf Charkiw erhöht, indem es das lokale Stromnetz angegriffen und Wohngebäude beschädigt hat. Die russischen Streitkräfte könnten versuchen, den Mangel an Flugabwehrsystemen in der Ukraine auszunutzen, um ihre militärischen Ziele zu erreichen. Die Situation bleibt angespannt, und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in der Region mit zunehmender Besorgnis. Es wird erwartet, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit und Stabilität in der Ukraine zu gewährleisten.