Der Inzesttäter Josef Fritzl könnte möglicherweise bald aus der Haft entlassen werden, was landesweite Besorgnis ausgelöst hat. Ein Arzt, Dr. Wolfgang Denk, hat ein Gutachten erstellt, das anzeigt, dass von Fritzl weiterhin "Aggressionshandlungen, dominantes Verhalten und Taten mit schweren Folgen" zu befürchten sind. Obwohl Anwältin Astrid Wagner behauptet, dass Fritzl gebrechlich und dement sei und somit keine Gefahr mehr darstelle, stützt das medizinische Gutachten eine andere Schlussfolgerung.
Das Oberlandesgericht Wien hatte im März die Entscheidung getroffen, Fritzl nicht freizulassen, sondern ihn im Normalvollzug zu belassen. Allerdings könnte dies sich mit der bevorstehenden Anhörung ändern. Mediziner Denk weist darauf hin, dass Fritzl trotz einiger gesundheitlicher Probleme immer noch fit genug ist, um potenziell gefährliche Handlungen zu begehen.
Ein psychiatrisches Gutachten, das von der Therapeutin erstellt wurde, die Fritzl in Haft betreut, widerspricht dem medizinischen Gutachten. Es wird behauptet, dass Fritzls Demenzerkrankung seine Persönlichkeitsstörung überlagert und er somit nicht mehr in der Lage ist, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Die Spannungen zwischen den Gutachten könnten bald zu einer wegweisenden Entscheidung führen, die über das Schicksal von Josef Fritzl bestimmt.
