Goslarer Jugendamt gerät wegen Vorgehen gegenüber Pflegekinden in die Kritik
In der vergangenen Woche hat ein Bericht über das Leid der behinderten Selina (10) für großes Aufsehen gesorgt. Das Mädchen wurde von ihren Pflegeeltern getrennt und in eine Psychiatrie eingewiesen. Nun kommen weitere Vorwürfe gegenüber dem Jugendamt in Goslar auf. Mehrere Pflegeeltern berichten von einer einschüchternden Atmosphäre und einem rüden Ton seitens der Behörde.
Die Pflegeeltern schildern, dass sie trotz intensiver Betreuung und Fürsorge für ihre Schützlinge permanent unter Druck gesetzt werden. Sie fühlen sich von den Behördenvertretern nicht ernst genommen und in ihrer Arbeit behindert. Insbesondere die verbalen Angriffe und Drohungen von Seiten des Jugendamts werden kritisiert. Die Pflegeeltern haben das Gefühl, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt wird und sie nicht als wichtige Partner im Interesse des Kindes angesehen werden.
Der Bericht über Selina hat auch zu großer Empörung in der Bevölkerung geführt. In einer Online-Petition wird das Vorgehen des Jugendamts scharf kritisiert und eine umfassende Überprüfung der Arbeitsweise gefordert. Der Fall Selina steht stellvertretend für viele Kinder, die aufgrund von Behördenentscheidungen aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und in psychiatrische Einrichtungen gegeben werden.
Das Goslarer Jugendamt hat bisher keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Die Öffentlichkeit erwartet jedoch eine offene Auseinandersetzung mit den Vorwürfen und eine transparente Aufarbeitung der Vorfälle. Das Vertrauen in die Arbeit des Jugendamts ist schwer erschüttert. Um zukünftig eine adäquate Betreuung von Pflegekindern gewährleisten zu können, ist ein grundsätzlicher Wandel in der Arbeitsweise der Behörde notwendig.