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Cadus in Gaza: Menschliche Not im Norden Gaza-S verstanden.

Im März und April war Patrick Münz sieben Wochen für die deutsche Hilfsorganisation Cadus in Gaza, zwei davon als Einsatzleiter. Vor einer Woche ist er zurückgekommen, zum Interview sitzt er in einem Café in Berlin-Kreuzberg. Münz bestellte sich einen Kamillentee, er sieht müde aus.

Patrick Münz erzählt von einem achtjährigen Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist und über Wochen oder sogar Monate nicht richtig behandelt werden konnte. Oder von dem sechsjährigen Fadi, der aufgrund akuter Mangelernährung nur noch aus Haut und Knochen bestand. Die Transporte von Patienten in den Süden sind gefährlich, da der Norden des Gazastreifens durch die Kriege stark zerstört wurde.

22 Personen konnten bisher erfolgreich aus dem Norden in den Süden gebracht werden. Die Evakuierungen werden vorab von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgewählt und gemeinsam vorbereitet. Die Arbeit wurde zuvor vom Palästinensischen Roten Halbmond durchgeführt, aber aufgrund von Angriffen des israelischen Militärs ausgesetzt.

Das israelische Militär genehmigt nur 60 Prozent der Evakuierungsanfragen. Häufig werden Einsätze abgebrochen, da keine Freigabe für die Fahrt in den Norden erteilt wird, angeblich aufgrund laufender Militäroperationen. Die Evakuierungsmissionen sind stark koordiniert und unterliegen strengen Vorgaben.

Eine Gruppe von Mitarbeitenden einer anderen Hilfsorganisation wurde bei einem Angriff des israelischen Militärs getötet. Als Reaktion darauf fährt Cadus nun nachts keine Einsätze mehr und bemüht sich um bessere Fahrzeugkennzeichnungen. Die Sicherheit der Helferinnen und Helfer ist essentiell.

Die Situation im Norden des Gazastreifens ist dramatisch, viele Menschen sind völlig ausgehungert und leiden unter Mangelernährung. Die Versorgungslage im Süden, insbesondere in Rafah, ist etwas besser, aber auch hier gibt es zu wenig humanitäre Hilfe. Cadus unterstützt auch einen Traumastabilisierungspunkt im Süden.

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Die Arbeit in Gaza ist gefährlich, es kam bereits zu angespannten Situationen bei Evakuierungen. Es herrscht eine hohe Auslastung an Verletzten und akuten Notfällen. Die Sicherheit der Helfenden ist ein zentrales Anliegen, besonders angesichts möglicher weiterer militärischer Operationen in der Region.

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