Champions-League-Finale in Istanbul trotz Krisenzeiten
Am 10. Juni 2023 wird das Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter Mailand im Atatürk Olympiastadion in Istanbul stattfinden. Bereits 2020 und 2021 sollte das Spiel in der türkischen Metropole ausgetragen werden, jedoch musste aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf Portugal ausgewichen werden.
Das Endspiel fällt in eine Zeit voller Krisen und Herausforderungen für die Türkei. Die Inflation plagt viele Menschen, die über niedrige Gehälter klagen, die Erdbebenkatastrophe im Grenzgebiet zu Syrien hat zahlreiche Menschenleben und Heimat gekostet und auch die politische Situation ist angespannt. Präsident Recep Tayyip Erdogan gewann eine weitere Amtszeit als Präsident und es gibt Einschränkungen bei Meinungs- und Pressefreiheit.
Karten für das Spiel kosten bis zu 690 Euro und sind kaum zu bekommen. Von den insgesamt 72.000 Karten verteilte die UEFA fast 25.000 an Sponsoren und VIPs und nur 7.200 gingen in den freien Verkauf. Viele Fußballfans in der Türkei sind dennoch froh über das Spiel als Ablenkung von den zahlreichen Krisen des Landes.
Im Atatürk Olympiastadion fand 2005 bereits eines der größten Endspiele der Champions League statt, als der FC Liverpool gegen den AC Mailand gewann. Für die Türkei ist das Finale nun nach langer Zeit wieder ein großes internationales Spiel. Die Türkei bewirbt sich außerdem um die Ausrichtung der EM der Männer im Jahr 2028 und 2032, die Entscheidung darüber fällt im September 2023.