Die kürzlich beschlossene Anhebung der Ticketsteuer durch die Bundesregierung führt zu höheren Kosten für Flugreisende. Innerhalb Europas müssen Passagiere im Durchschnitt 12 bis 15 Euro mehr zahlen, während bei Transatlantikflügen die Steigerung sogar bei 60 bis 80 Euro liegt. Diese Erhöhung gilt pro Flug und Passagier, jedoch ausschließlich für Flüge, die von oder nach Deutschland führen. Die neue Regelung tritt am 1. Mai 2024 in Kraft, was bedeutet, dass Reisende ab diesem Zeitpunkt tiefer in die Tasche greifen müssen, da die Fluggesellschaften die zusätzlichen Kosten direkt an ihre Kunden weitergeben.
Besonders problematisch ist die mögliche Nachzahlung, der sich Reisende ausgesetzt sehen, wenn sie ihre Reise vor dem 1. Mai gebucht haben, aber erst danach antreten. Einige Fluggesellschaften haben angekündigt, die Preise zum 1. Mai zu erhöhen, aber erst nach Verabschiedung des Gesetzes. Laut Gesetz war es den Unternehmen erst ab dem 28. März gestattet, die gebühren zu ändern. Dies könnte zu zusätzlichen Kosten für Urlauber führen, die ihre Reise früher gebucht haben.
Die Frage, wer letztendlich die zusätzliche Belastung tragen muss, bleibt offen. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft weist darauf hin, dass es keine rechtliche Grundlage gibt, die Preise für bereits abgeschlossene Flugverträge zu erhöhen. Dennoch deuten die Geschäftsbedingungen vieler Fluggesellschaften darauf hin, dass die Kunden die Kosten für erhöhte Steuern nachträglich tragen müssen. Reiseveranstalter können unter bestimmten Bedingungen ebenfalls die erhöhten Kosten an ihre Kunden weitergeben, sofern der Vertrag dies vorsieht.
Die Erhöhung der Ticketsteuer wird dem Staat voraussichtlich zusätzliche Einnahmen verschaffen. Im Jahr 2022 brachte die Steuer knapp 1,2 Milliarden Euro ein, während durch die Anpassung für das Jahr 2024 mit etwa 400 Millionen Euro mehr gerechnet wird. In den folgenden Jahren wird mit Mehreinnahmen von insgesamt 580 Millionen Euro gerechnet. Diese finanziellen Auswirkungen betreffen nicht nur Reisende, sondern haben auch Konsequenzen für die Reiseveranstalter und den Staatshaushalt.