Einer von Taiwans letzten diplomatischen Verbündeten brach die Beziehungen zur Insel ab und verlagerte sein Bündnis auf China, nachdem der globale Chip-Hub einen neuen Führer gewählt hatte, den Peking als „separatistisch“ ansieht. Die winzige Pazifikinsel Nauru mit 13.000 Einwohnern kündigte in einer offiziellen Erklärung an, die „diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab heute“ abzubrechen. Dies ist eine Vergeltung für demokratische Werte und eine offensichtliche Herausforderung für die internationale Ordnung, wie Taiwans stellvertretender Außenminister Tien Chung-kwang betonte. Nauru habe im Vorfeld der Entscheidung erhebliche finanzielle Forderungen gestellt, weigerte sich jedoch, Zahlen zu nennen. China nutzt alle möglichen Mittel, um Taiwan zu unterdrücken, einschließlich Geld und Diplomatie. China hat sich in den letzten Jahren von Taipehs Verbündeten abgewandt und erhöht den militärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf die Insel, die es als abtrünniges Territorium betrachtet.
Taiwans diplomatische Beziehungen und die Reaktion Pekings
Taiwan wählte Lai Ching-te von der Demokratischen Fortschrittspartei zu seinem nächsten Vorsitzenden, was von China als Herausforderung interpretiert wurde. Taiwan unterhält mittlerweile offizielle diplomatische Beziehungen zu zwölf Ländern, hauptsächlich in der Karibik, was die Unterstützung in internationalen Foren wie den Vereinten Nationen einschränkt. Peking reagierte zunächst zurückhaltend auf den Sieg des US-freundlichen Kandidaten in Taiwan, verzichtete auf eine große Demonstration militärischer Gewalt und ließ die beiden Parteien scheitern, die eine Wiederaufnahme des Dialogs mit Peking befürworteten.
Der Wechsel der diplomatischen Beziehungen
Die Beziehung zwischen Nauru und Taiwan schien bis vor Kurzem solide zu sein, als der damalige Präsident Russ Kun im Jahr 2023 forderte, dass Taipeh seine Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen wieder aufnehmen solle. Jedoch verschaffte ein Machtwechsel im vergangenen Jahr Peking ein Fenster für eine Veränderung. Es gebe Anzeichen dafür, dass der neue Staatschef seit seiner Machtübernahme im Oktober einen größeren Beitrag von Taiwan erwarte.
Reaktion der beteiligten Länder
Naurus Entscheidung, die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abzubrechen, wurde von Taiwans Außenministerium als „plötzlich“ bezeichnet. Das letzte Land, das die diplomatischen Beziehungen von Taipeh nach Peking wechselte, war Honduras im Jahr 2023. Chinas Sprecher verteidigte den Zeitpunkt der Ankündigung und zeigte keine spezielle Reaktion auf die Entscheidung von Nauru.
Die Rolle der USA
Ehemalige US-Beamte trafen sich in Taipeh mit dem neuen taiwanesischen Staatschef, ein Treffen, das China frustrierte. Präsident Joe Biden bekräftigte die Haltung der USA, dass sie die Unabhängigkeit Taiwans nicht unterstützen, um Chinas Bedenken zu zerstreuen.
Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen die komplizierte geopolitische Situation in der Region und die anhaltenden Spannungen zwischen Taiwan, China und ihren jeweiligen Verbündeten. Die Zukunft der diplomatischen Beziehungen und die internationale Anerkennung Taiwans bleiben weiterhin heiß umkämpfte Themen.