Jim Jordan kämpft um den Posten des Sprechers des US-Repräsentantenhauses
Der umstrittene Hardliner-Konservative Jim Jordan steht vor einer möglichen dritten Wahl zum Sprecher des US-Repräsentantenhauses. Jordan, ein Anhänger von Donald Trump, hatte in seinen ersten beiden Kandidaturen bereits zwei aufeinanderfolgende demütigende Niederlagen erlitten. Trotzdem plant er eine erneute Abstimmung und betont, dass er weiterhin mit den Mitgliedern reden und daran arbeiten wird.
Jordan, der aus Ohio stammt, hat sich während seiner 16-jährigen Karriere im Kongress einen Ruf als Blockierer von Gesetzen erarbeitet. Er hat noch nie einen Gesetzentwurf verfasst, der es in Gesetz geschafft hätte, und setzte sich für Regierungsschließungen ein, während er seine Partei weiter nach rechts drängte. Diese aggressive Politik hat jedoch bei vielen Mainstream-Republikanern für Unmut gesorgt, insbesondere bei jenen in gefährdeten Bezirken, die bei der letzten Präsidentschaftswahl für Joe Biden gestimmt haben.
Einige Abgeordnete haben sogar behauptet, Opfer von Einschüchterungstaktiken geworden zu sein, nachdem sie gegen Jordan gestimmt hatten. Mariannette Miller-Meeks aus Iowa gab an, glaubwürdige Morddrohungen und Drohanrufe erhalten zu haben und verurteilte diese tyrannischen Methoden. Diese Beschwerden sowie der Druck seitens der Mainstream-Republikaner haben gezeigt, dass Jordan und seine rechtsextremen Unterstützer nicht die volle Kontrolle über das Repräsentantenhaus haben, die sie einst zu haben schienen.
Inmitten dieser internen Machtkämpfe steckt das Repräsentantenhaus in einer Krise, die bereits dazu geführt hat, dass Patrick McHenry vorläufig als Sprecher fungiert und sich auf zeremonielle Aufgaben beschränkt. Die Mainstream-Republikaner drängen darauf, McHenry bis zum Jahresende die volle Autorität des Amtes zu übertragen und somit handlungsfähig zu sein, um dringend erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.
Die Krise spielt sich vor dem Hintergrund des Israel-Hamas-Konflikts und der anhaltenden russischen Invasion in der Ukraine ab. Zusätzlich droht eine Schließung der US-Regierung in weniger als einem Monat, falls der Kongress keine neuen Mittel genehmigt. Die Wahl von McHenry als provisorischem Sprecher erhält Unterstützung von beiden Parteien, da er in der Lage sein würde, sich mit Themen wie der Unterstützung Israels, der Ukraine und des Haushalts zu befassen.
Jedoch würde der Minderheitsführer Hakeem Jeffries wahrscheinlich größere Zugeständnisse fordern, um den Republikanern zu helfen. McHenry hat bereits klargestellt, dass er nicht bereit ist, mehr Autorität zu übernehmen. Es gibt auch Kritik an dem Vorschlag, da er gegen Traditionen und Normen verstoßen würde.
Kevin McCarthy, dessen Absetzung als Sprecher durch die extreme Rechte die Krise ausgelöst hat, argumentierte, dass McHenry bereits über die volle Macht als Sprecher verfügt und einseitig handeln kann. Ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter unterstützt diese Argumentation und betont, dass außergewöhnliche Zeiten außergewöhnliche Maßnahmen erfordern.
Die Situation im Repräsentantenhaus bleibt weiterhin angespannt und wir werden abwarten müssen, wie sich die Machtkämpfe entwickeln und ob Jim Jordan eine dritte Wahl zum Sprecher des US-Repräsentantenhauses erreichen kann.