Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), äußert seine Unzufriedenheit mit den Zuständen im Erzbistum Köln. Dort sei man lediglich auf die juristische Aufarbeitung des Missbrauchs fokussiert, was zwar notwendig sei, aber nicht ausreichend für die Zukunft. Bätzing fordert einen Kulturwandel und bezeichnet die Hindernisse bei Reformvorhaben als "zermürbend". Er betont jedoch die Präventionsarbeit innerhalb der katholischen Kirche und fordert die Politik auf, sich des Themas Missbrauch anzunehmen. Bätzing räumt auch ein, dass die frühere katholische Grundordnung Leid ausgelöst habe, insbesondere für homosexuelle Menschen in der Kirche. Eine neue Grundordnung habe das nun verändert und es gibt nun auch die Möglichkeit einer liturgischen Feier mit Segen für gleichgeschlechtliche Paare. Eine Trauung solcher Paare schließt Bätzing jedoch aus.
In einer Bibelarbeit spricht Bätzing über das Zeitverständnis der Bibel und betont, dass die Gegenwart nicht als eine simple Abfolge auf einem gerichteten Zeitstrahl beschrieben werden kann. Er stellt dem das Zeitverständnis der Bibel entgegen, bei dem die Auferstehung Jesu, sein Leben und die Gottesherrschaft nicht zurück in ferner Vergangenheit liegen. Religion ziele nach Bätzings Auffassung darauf ab, Räume für Resonanzerfahrung und In-Beziehung-Treten bereitzustellen. Er schließt mit den Worten, dass Resonanz ein passendes Bild für das Reich Gottes, das mitten unter uns ist, sei.
