Weibliche Genitalverstümmelung in Kenia: Ein besorgniserregender Trend
Gesundheitliche Komplikationen als Folge von FGM
Edinah Nyasuguta Omwenga musste nach Komplikationen bei der Geburt um ihr Leben kämpfen. Ärzte bezeichneten ihren Zustand als ein Paradebeispiel für die schädlichen Auswirkungen der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM). Doch im Gegensatz zu Tausenden von Mädchen in ganz Ostafrika wurde Omwenga in einem Krankenhaus von einem Gesundheitspersonal einer FGM unterzogen.
Die Entwicklung der medizinisierten FGM
Nachdem Kenia 2011 FGM verbot, verlagerte sich die Praxis in Hinterzimmerkliniken und Privathäuser, wo Gesundheitspersonal den Eingriff im Untergrund durchführen. Diese “medizinisierte” FGM gilt als “sichere” Möglichkeit, den Brauch aufrechtzuerhalten, trotz der Risiken für die physische, psychische und sexuelle Gesundheit der Betroffenen.
Zunahme der medizinisierten FGM
Laut einem Bericht von UNICEF aus dem Jahr 2021 nimmt die medizinisierte FGM in Ägypten, Sudan, Guinea und Kenia zu und bedroht die Fortschritte des Landes bei der Ausrottung dieser Tradition. Trotz eines Rückgangs der offiziellen FGM-Raten warnen Aktivisten davor, dass die tatsächlichen Zahlen wahrscheinlich höher liegen.
Die Rolle des Gesundheitspersonals
In der Region Kisii werden mehr als 80 Prozent der FGM-Eingriffe von Gesundheitspersonal durchgeführt. Einige Krankenschwestern und Apotheker verteidigen diese Praxis als sicherere Alternative zum traditionellen Eingriff, doch die langfristigen Auswirkungen bleiben besorgniserregend. Der lukrative Aspekt des Eingriffs hat die Nachfrage aus verschiedenen sozialen Schichten erhöht.
Widerstand gegen die Praxis
Überlebende und Aktivisten setzen sich vermehrt gegen die FGM-Praxis ein. Sie berichten von den schmerzhaften Erfahrungen und dem Druck, den Traditionen auf sie ausüben. Sowohl in Kenia als auch in der Diaspora halten Familien an dieser Praxis fest, selbst wenn sie gegen lokale Gesetze verstößt.
Handlungsmöglichkeiten
Präsident William Ruto hat zum Stopp der FGM-Praxis aufgerufen, während Aktivisten auf ein härteres Vorgehen der Behörden gegen die Täter drängen. Andere Organisationen konzentrieren sich darauf, das Bewusstsein zu schärfen und Familien für alternative Übergangsriten zu gewinnen, um die schädliche Praxis zu beenden.
Ein Hoffnungsschimmer
Trotz der bestehenden Herausforderungen gibt es Anzeichen für einen Wandel. FGM-Überlebende kämpfen entschlossen gegen die Praxis, und Organisationen wie Manga HEART organisieren Zeremonien, in denen Kinder und Familien gemeinsam gegen die FGM-Praxis auftreten. Die öffentliche Unterstützung für den Widerstand gegen FGM zeigt einen Aufwärtstrend im Streben nach Veränderung und Abkehr von dieser gefährlichen Tradition.