Nach langen Verhandlungen Deutschland schließt wohl Migrationsdeal mit Marokko ab
Berlin versucht seit Längerem Migrationsabkommen mit vielen Ländern zu schließen, um irreguläre Migration zu begrenzen – bisher mit mäßigem Erfolg. Doch jetzt steht ein Abkommen mit dem nordafrikanischen Staat Marokko vor dem Abschluss.
Umfassende Migrationszusammenarbeit mit Marokko
Nach monatelangen Gesprächen zeichnet sich offenbar ein Migrationsabkommen zwischen Deutschland und Marokko ab. Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung, Joachim Stamp, sagte dem Portal „The Pioneer“: „Ich freue mich, dass wir mit Marokko eine umfassende Migrationszusammenarbeit vereinbart haben, bei der wir vertrauensvoll und freundschaftlich daran arbeiten werden, wie wir zum Wohle unserer beiden Länder irreguläre Migration reduzieren.“ und legale Wege in den Arbeitsmarkt stärken werden“. Von der Zusammenarbeit soll auch die Sicherheit beider Länder profitieren. „Wir wollen gemeinsam durch Zusammenarbeit und klare Steuerung mehr Ordnung schaffen und so Migration besser gestalten“, sagte Stamp.
Ziele des Abkommens
Bei mehreren Besuchen in dem nordafrikanischen Staat hatten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Stamp in den vergangenen Monaten ein Migrationsabkommen vorbereitet. Neben der Begrenzung irregulärer Migration insbesondere durch die Bekämpfung der Schleuserkriminalität soll es auch um die Zusammenarbeit bei der Anwerbung von Fachkräften gehen, etwa für das Gastgewerbe, die Pflege und das Baugewerbe. „Fachkräfteeinwanderung aus Marokko nach Deutschland ist für beide Seiten ein Gewinn“, erklärte Faeser.
Bedeutende politischer Akteur in der Region Nordafrika
„Marokko ist ein bedeutender politischer Akteur in der gesamten Region Nordafrika. Als direkter Nachbar ist das Land außerdem ein wichtiger Partner der Europäischen Union“, heißt es auf der Website des Ministeriums. Im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Marokko bereits gut, ebenso in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, besonders des Rauschgifthandels, betonte das Ministerium.
Ausblick auf weitere Abkommen
Im Dezember hatte Faeser ein Migrationsabkommen mit Georgien unterzeichnet. Dabei geht es um die Rückführung ausreisepflichtiger Flüchtlinge und die Anwerbung von Fachkräften aus dem Land. Faeser kündigte außerdem ähnliche Abkommen unter anderem mit Kenia, Kolumbien, Usbekistan und Kirgisistan an.