In Russland gedenken die Menschen der Opfer des Stalin-Terrors
Am vergangenen Sonntag versammelten sich die Russen, um der Opfer des stalinistischen Terrors zu gedenken. Dies geschah mehr als 20 Monate nach Beginn der Moskauer Ukraine-Offensive. Während dieser Zeit ging die Offensive im eigenen Land mit einer massiven Unterdrückung Andersdenkender einher. Der Kreml hat seine Version der Geschichte angepasst und versucht, die stalinistischen Verbrechen zu beschönigen, während gleichzeitig öffentliches Gedenken an die Unterdrückung aus der Sowjetzeit als unpatriotisch betrachtet wird.
Die Nobelpreisträgerin Memorial organisierte die Veranstaltung “Returning of the Names”, bei der viele Russen teilnahmen. Memorial ist eine Gruppe, die für Menschenrechte und historisches Gedenken eintritt und wenige Wochen vor Beginn der Militärkampagne Moskaus im Jahr 2022 geschlossen wurde. Bei dieser jährlichen Veranstaltung wurden die Namen der Menschen verlesen, die während des Stalin-Terrors zwischen 1936 und 1938 hingerichtet wurden.
Traditionell findet die Veranstaltung am Solowezki-Stein in Moskau statt. Dieser Stein ist ein Denkmal für die Opfer und befindet sich gegenüber dem Lubjanka-Hauptquartier des KGB. Heute ist dort der moderne Nachfolger des KGB, der FSB, ansässig. Der Platz war mit Metallbarrieren umgeben und eine starke Präsenz der Polizei war zu beobachten.
Oleg Orlov, Co-Vorsitzender von Memorial, der kürzlich wegen seiner Kritik an der Ukraine-Kampagne mit einer Geldstrafe belegt wurde, nahm ebenfalls an der Zeremonie teil. Mehrere westliche Botschafter, darunter auch die US-Botschafterin Lynne Tracy, legten Blumen nieder, um den Opfern zu gedenken.
Memorial übertrug die Verlesung der Namen nicht nur aus Moskau, sondern auch aus anderen russischen Städten wie Wolgograd und dem sibirischen Nowosibirsk sowie aus dem Ausland.
Die russische Bevölkerung sucht weiterhin nach Wegen, die Wahrheit über den Stalin-Terror ans Licht zu bringen und ihren Angehörigen zu gedenken, die in dieser dunklen Zeit ums Leben gekommen sind. Die Erinnerung an die Vergangenheit ist für viele von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass diese Art von Unterdrückung nie wieder geschieht.
Der Artikel basiert auf den Informationen, dass in Russland Menschen den Opfern des Stalin-Terrors gedenken. Die Veranstaltung “Returning of the Names” wurde von Memorial organisiert. Die Verlesung der Namen fand in Moskau und anderen russischen Städten sowie im Ausland statt. Mehrere westliche Botschafter, darunter die US-Botschafterin Lynne Tracy, nahmen an der Zeremonie teil.