Die Weltgesundheitsorganisation hat Arzneimittelhersteller vor gefälschten Hustensaftbestandteilen gewarnt, die in Pakistan beschlagnahmt wurden. Dabei handelt es sich um fünf kontaminierte Chargen von Propylenglykol, einem Wirkstoff in medizinischen Sirupen, der irreführend als von Tochtergesellschaften von Dow Chemical in Asien und Europa stammend gekennzeichnet wurde. Die pakistanische Arzneimittelregulierungsbehörde (DRAP) hat zwischen Januar und März Warnungen über hohe Konzentrationen von Ethylenglykol (EG) herausgegeben, einem toxischen Lösungsmittel, das in angeblich von Dow Chemical hergestellten Fässern in Thailand, Deutschland und Singapur gefunden wurde.
Nach Tests wurde festgestellt, dass die Propylenglykol-Proben eine EG-Kontamination von 0,76 bis 100 % aufwiesen. Internationale Standards sehen vor, dass sich sichere Mengen von EG unter 0,1 % bewegen sollten. Kontaminierte Hustensäfte aus Indien und Indonesien haben bereits Verbindungen zu über 300 Todesfällen bei Kindern weltweit hergestellt. Durch hohe Mengen an EG und Diethylenglykol kam es zu akuten Nierenschäden und Todesfällen. In einem Fall in Indonesien wurden falsche Etiketten der Dow Thailand auf mit EG versehenen Fässern angebracht und an einen Pharma-Großhändler verkauft.
Einige der beschlagnahmten Chargen wurden als im Jahr 2023 hergestellt gekennzeichnet, was auf betrügerische Praktiken hindeutet. Die WHO betonte, dass Dow bestätigt habe, dass die in der Warnung identifizierten Materialien nicht von ihnen stammten. Die Propylenglykol-Materialien wurden vorsätzlich und betrügerisch falsch gekennzeichnet, und möglicherweise wurden Chargen in andere Länder verteilt oder befinden sich noch in Lagern. Die WHO warnte auch vor Rückrufaktionen in Tansania, Ruanda, Nigeria, Kenia und Südafrika, wo Johnson & Johnson-Hustensaftchargen wegen hoher Mengen an Diethylenglykol zurückgerufen wurden.