Ein außergewöhnliches Projekt zur Umverteilung von Reichtum
Marlene Engelhorn, die Erbin eines deutschen Chemieriesen, stand plötzlich vor der Herausforderung, mit einem unerwarteten Millionenerbe umzugehen. Der Reichtum, den sie als Teil ihrer Familie betrachtete, wurde plötzlich zu ihrem eigenen. Wie würde sie damit umgehen? Diese Frage führte zu einer einzigartigen Idee, die nicht nur die Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern auch wichtige Diskussionen über Vermögensungleichheit anregte.
Eine unerwartete Erbschaft und eine besondere Idee
Nach dem Erhalt von mehr als 25 Millionen Euro von ihrer verstorbenen Großmutter im Jahr 2022, entschied sich Engelhorn für einen unkonventionellen Weg, um diesen Reichtum zu nutzen. Sie ließ 50 zufällig ausgewählte Fremde darüber entscheiden, wie das Geld verteilt werden sollte. Diese Gruppe, bekannt als der “Gute Rat”, wurde sorgfältig ausgewählt, um die Vielfalt der österreichischen Bevölkerung widerzuspiegeln.
Ein Ansatz, der die Tradition hinter sich lässt
Marlene Engelhorn ist frustriert über die fehlende Besteuerung ihres Erbes und sieht herkömmliche Philanthropie als unzureichende Lösung an. Durch ihr Projekt “Guter Rat” möchte sie nicht nur Geld verschenken, sondern auch einen Dialog über die Macht des Reichtums und die Notwendigkeit der Umverteilung führen. Dieser Ansatz stellt eine Abkehr von traditionellen Erbpraktiken dar und spiegelt ihre Überzeugung wider, dass extremer Reichtum reguliert werden sollte.
Ein gesellschaftlicher Diskurs angeregt durch Bürgerversammlungen
Aufgewachsen an Privatschulen und an der Universität Wien studiert, wurde Engelhorn von dem demokratischen Instrument der Bürgerversammlungen inspiriert. Ihr Projekt “Guter Rat” soll nicht nur Geld verteilen, sondern auch zur Überprüfung von gesellschaftlichen Werten beitragen. Die hohe Rücklaufquote von Interessenten zeigt das Interesse und die Bereitschaft der Öffentlichkeit, über Vermögensverteilung und Gerechtigkeit nachzudenken.
Ein wegweisendes Experiment mit potenzieller Nachahmung
Die 50 ausgewählten Teilnehmer des Projekts werden sich mehrmals treffen, um über die Verwendung des Geldes zu diskutieren. Die Hoffnung ist, dass dieses Projekt als Vorbild für andere dienen und wichtige Gespräche über Wohlstand und Gleichheit anregen wird. Marlene Engelhorn selbst betont die Bedeutung der öffentlichen Diskussion über diese wichtigen Themen.
Insgesamt ist Marlene Engelhorns Projekt “Guter Rat” ein faszinierendes Beispiel dafür, wie eine Einzelperson mit großem Reichtum die Grenzen traditioneller Philanthropie überschreitet und neue Wege der Vermögensumverteilung und öffentlichen Diskussion eröffnet.