Frankreich hat angesichts der jüngsten Ausschreitungen im Überseegebiet Neukaledonien den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Regierung unter Präsident Emmanuel Macron reagierte auf mindestens vier Todesopfer und gewalttätige Unruhen, die auf eine Reform des Wahlrechts zurückzuführen sind. Der Ausnahmezustand ermöglicht es, Maßnahmen wie Ausgangssperren und Demonstrationsverbote zu erlassen und erweiterte Befugnisse an Polizei und Justiz zu übertragen.
Die Ereignisse lösten auch den tragischen Tod eines Polizisten aus, der tödlich durch einen Kopfschuss verletzt wurde. Infolgedessen stieg die Opferzahl auf vier. Macron äußerte sein Beileid und betonte, dass die Gewalttaten inakzeptabel seien. Die Regierung will hart durchgreifen, um die Ordnung wiederherzustellen und eine Eskalation zu verhindern.
Die Unruhen entstanden als Reaktion auf eine Verfassungsreform der französischen Regierung, die von Unabhängigkeitsbefürwortern in Neukaledonien abgelehnt wird. Konkret geht es um die Verkürzung der Aufenthaltszeiten für das Wahlrecht im Überseegebiet. Diese Reformpläne führten zu Plünderungen, Zusammenstößen mit der Polizei und der Verhängung von Ausgangssperren, die von Teilen der Bevölkerung ignoriert werden. Die Situation hat bereits zu Versorgungsengpässen geführt, da viele Menschen Angst haben, dass die Unruhen sich weiter verschärfen.
Die französische Regierung und lokale Behörden in Neukaledonien sind besorgt über die eskalierende Gewalt und sprechen von einer potenziellen Bedrohung eines Bürgerkriegs. Die Einberufung des Ausnahmezustands soll dazu beitragen, die Sicherheit und Stabilität in der Region wiederherzustellen. Die Lage bleibt jedoch angespannt, und die Behörden sind auf die Unterstützung des Militärs vorbereitet, um weitere Gewaltausbrüche einzudämmen.
