Artilleriegranaten verletzen fünf Menschen in der Nähe der chinesisch-myanmarischen Grenze
Verletzte durch verirrte Granaten
Am Mittwoch wurden fünf Menschen in der chinesischen Stadt Zhenkang in der Nähe der Grenze zu Myanmar verletzt. Die Verletzungen wurden durch verirrte Artilleriegranaten aus dem benachbarten Gebiet Laukkai in Myanmar verursacht. Ein Video, das von der staatlichen Zeitung Globale Zeiten in den sozialen Medien gepostet wurde, zeigt die Szene, in der Passanten um Hilfe rufen und die Polizei alarmieren.
Hintergrund und Reaktion der chinesischen Regierung
Die Region Kokang im Shan-Staat in Myanmar ist seit langem eine unruhige und konfliktbeladene Gegend. Bereits im Jahr 2015 kam es zu einem ähnlichen Vorfall, bei dem Granaten aus dem Konfliktgebiet die Grenze nach China überquerten und Verletzungen verursachten. Die chinesische Regierung äußerte am Donnerstag ihr Bedauern über den Vorfall und brachte die verletzten Personen ins Krankenhaus.
Eskalation des bewaffneten Konflikts in Myanmar
Der bewaffnete Konflikt zwischen der myanmarischen Armee und Rebellen im Norden des Landes hat seit Ende Oktober deutlich zugenommen. Die Vereinten Nationen berichten von mehr als 660.000 Vertriebenen seit Beginn der Eskalation. Dies hat zu einer landesweiten Gesamtvertreibung von 2,6 Millionen Menschen in Myanmar geführt.
Aufforderungen zur Evakuierung und diplomatisches Eingreifen
Die chinesische Botschaft in Myanmar hat chinesische Staatsangehörige aufgefordert, Laukkai so schnell wie möglich zu verlassen, aufgrund der wachsenden Sicherheitsrisiken. China hat auch die Konfliktparteien aufgerufen, “maximale Zurückhaltung” zu üben und zu einer friedlichen Lösung beizutragen. Chinesische Behörden raten Bürgern, Reisen in den Norden Myanmars zu vermeiden und vorhandene Reisende zur Rückkehr nach China zu bewegen.
Die Situation bleibt weiterhin angespannt, und die internationale Gemeinschaft verfolgt die Entwicklungen aufmerksam.