
Indonesiens gewählter Präsident Prabowo Subianto bereitet sich auf seinen Amtsantritt im Oktober vor und plant eine konsequentere Außenpolitik. Er betonte, dass Diplomatie, Verhandlungen und der sogenannte „asiatische Weg“ dazu beigetragen haben, Spannungen abzubauen. Der 72-jährige Prabowo, der die Parlamentswahlen im Februar mit großem Vorsprung gewonnen hat, äußerte sich in einem Interview mit dem katarischen Nachrichtensender Al Jazeera. Er erklärte, dass Südostasien in der Vergangenheit Kriege, ausländische Kolonisierung und Einmischungen in die Innenpolitik erlebt hat, aber diese Probleme ohne ausländische Einmischung lösen konnte.
Prabowo bekräftigte auch Indonesiens Offenheit gegenüber sowohl den Vereinigten Staaten als auch China und betonte, dass gute Beziehungen zu beiden Ländern aufrechterhalten werden sollen. Er unterstrich die traditions- und geschichtsbezogene Neutralität Indonesiens sowie das Bekenntnis zur Blockfreiheit. In einem regionalen Forum betonte er Indonesiens politische Neutralität und die Bereitschaft, sowohl mit China als auch den USA gute Beziehungen zu pflegen.
Auf seiner ersten Auslandsreise nach seinem Wahlsieg im April besuchte Prabowo China, Japan und Malaysia. In Bezug auf demokratische Prozesse in seinem Land wies er darauf hin, dass Indonesien trotz einiger Probleme wie weit verbreiteter Korruption friedliche Regierungswechsel erfahren hat. Darüber hinaus betonte er, dass die nationalen Interessen die Herangehensweise an die Situation in der Provinz Papua im Osten des Landes leiten werden, wo bewaffnete Separatisten seit Jahren mit Sicherheitskräften konfrontiert sind.
Prabowo äußerte sich besorgt über einen Vorfall im März, bei dem Soldaten festgenommen wurden, nachdem ein Video veröffentlicht wurde, das zeigt, wie ein Mann von Truppen gefoltert wird. Insgesamt betonte Prabowo die Bedeutung von Diplomatie, Dialog und dem „asiatischen Weg“ zur Lösung von Konflikten und zum Abbau von Spannungen in der Region.