Bericht über den Abzug israelischer Panzer aus Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen
Israelische Panzer haben nach einem zweiwöchigen Einsatz das Gelände der Al-Schifa-Klinik im Gazastreifen verlassen. Der Abzug erfolgte nach einer präzisen operativen Aktivität, wie das Militär bestätigte. Ein Journalist der AFP beobachtete, wie Panzer und Fahrzeuge am Morgen das Krankenhausgelände verließen. Dabei wurden viele Leichen gefunden, von denen einige von den abziehenden Fahrzeugen überrollt worden sein sollen. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen sprach von insgesamt 300 Leichenfunden.
Ausmaß der Zerstörung und Rückkehr der Anwohner
Mehr als 20 Leichen wurden von Anwohnern geborgen, die die Gegend um die Klinik betraten. Die Anwohner berichteten von einer totalen Zerstörung des Geländes, mit niedergebrannten Gebäuden und hunderten von Menschen, die Leichen sowohl im Gebäude als auch in der Umgebung fanden. Ein Anwohner schilderte die Situation als unbeschreiblich, da sowohl Patienten als auch Mitarbeiter in dem Krankenhaus verblieben waren, um Schutz zu suchen. Die Armee hatte sogar einen Behelfsfriedhof auf dem Gelände angelegt, was die Bewohner als Zerstörung alles Lebens beschrieben.
Historischer Einsatz in der größten Klinik des Gazastreifens
Bereits am 18. März hatte die russische Armee einen Großeinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus gestartet. Der Einsatz richtete sich laut israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Mitglieder im Komplex in Gaza. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verkündete, dass über 200 bewaffnete Menschen getötet wurden. Es wurden Aufnahmen veröffentlicht, die Waffen und Finanzen zeigten, die von Hamas und der Islamischen Dschihad verwendet wurden.
Vorwurf der Kommandozentrale der Hamas im Krankenhaus
Israel wirft der Hamas vor, ein Kommandozentrum in der Klinik eingerichtet zu haben. Die US-Regierung stimmte dieser Einschätzung im November zu. Israel behauptet, dass die Hamas Zivilisten als Schutzschilde nutzt und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser für ihre Infrastruktur missbraucht. Die Hamas weist diese Vorwürfe zurück. Kritiker bemängeln, dass solche Einsätze Zivilisten gefährden und medizinische Einrichtungen durch Beschädigungen zusätzlich belasten, obwohl sie bereits aufgrund der vielen Verletzten überlastet sind.
