Anstieg der psychischen Erkrankungen bei Lehrern in Japan
Die Anzahl der Lehrer, die aufgrund einer psychischen Erkrankung an öffentlichen Schulen in Japan Urlaub nahmen, stieg im Geschäftsjahr 2022 auf ein Rekordhoch von 6.539, wie eine Regierungsumfrage ergab. Dies entspricht einem Anstieg um 642 im Vergleich zum Vorjahr und markiert den zweiten jährlichen Anstieg in Folge. Die Summe macht 0,71 Prozent aller Lehrer an Grund-, Mittel- und Oberschulen sowie Sonderschulen aus, was ungefähr einem von 140 Personen entspricht.
Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
Bildungsexperten führen den Anstieg teilweise auf eine erhöhte Arbeitsbelastung aufgrund der Covid-19-Pandemie zurück. Die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Infektionsprävention zu ergreifen, sowie ein steigender Trend bei Beschwerden von Eltern der Schüler könnten zu diesem Anstieg beigetragen haben. Die Ausbreitung des Coronavirus im Geschäftsjahr 2020 hat zu einem Anstieg von mehr als 1.300 an psychischen Erkrankungen leidenden Lehrern in nur zwei Jahren geführt.
Maßnahmen des Bildungsministeriums
Ein Mangel an Schullehrern ist in Japan ein ernstes Problem, und Bildungsexperten geben an, dass junge Menschen den Einstieg in diesen arbeitsintensiven Beruf meiden. Das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie erkennt die Situation als „ernsthafte Herausforderung“ an und will eine Reform des Arbeitsstils vorantreiben. Dies beinhaltet die Reduzierung des Papierkrams und die Bekämpfung langer Arbeitszeiten.
Verteilung der psychisch erkrankten Lehrer nach Altersgruppen
Die meisten Lehrkräfte in den Dreißigern (1.867) wurden aufgrund einer psychischen Erkrankung beurlaubt, gefolgt von Lehrern in den Fünfzigern (1.786), den Vierzigern (1.598) und den Zwanzigern (1.288).
Umgang mit Fehlverhalten und Gewalt
Die Umfrage ergab auch, dass die Zahl der Lehrer, die wegen sexueller Gewalt bestraft oder gerügt wurden, im Geschäftsjahr 2022 bei 242 lag, wobei männliche Lehrer 98 Prozent der Gesamtzahl ausmachten. Die Zahl der Lehrer, die wegen körperlicher Züchtigung bestraft wurden, belief sich auf 397, ein Anstieg um 54 gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 und eine Umkehr des Abwärtstrends. Damit zeigt sich auch hier, dass Lehrer mit verschiedenen herausfordernden Situationen und Verhaltensweisen konfrontiert sind.