Die Haltung Katars bezüglich seiner Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt hat sich in den letzten Tagen spürbar verändert. Auslöser dafür war die Aussage des US-Demokraten Steny Hoyer, der eine intensivere Druckausübung auf die Hamas forderte. Dies beinhaltete die Streichung der Finanzierung durch Katar oder gar die Schließung von Hamas-Büros in Doha. In Reaktion darauf äußerte die katarische Botschaft in Washington ihre Überraschung über diese Drohung, da die Vermittlerrolle Katars auf einer Bitte der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 2012 beruhte.
Die derzeitigen Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg und die Befreiung der israelischen Geiseln sind bisher erfolglos geblieben. Sowohl Israel als auch die Hamas tragen laut Katar die alleinige Verantwortung für eine Einigung. Dennoch zweifelt man daran, ob Katar all seine Hebel in Bewegung gesetzt hat, um den notwendigen Druck auf die Hamas auszuüben. Diese Situation hat dazu geführt, dass Katar seine Vermittlerrolle in Frage stellt und eine Neubewertung ankündigt.
Die jüngsten Entwicklungen führten dazu, dass Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani öffentlich erklärte, dass Katar seine Rolle als Vermittler ganzheitlich überdenken möchte. Er betonte, dass die Rolle Katars von politischen Akteuren ausgenutzt und missbraucht werde, was zu dieser Neubewertung geführt habe. Diese Aussagen signalisieren, dass Katar bereit ist, seine bisherige Position in den Verhandlungen zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.