
Vorwürfe gegen Frontsänger überschatten Rammstein-Konzerte: Frauen sollen auf Konzerten systematisch für Sex rekrutiert worden sein
Die Aufregung um die geplanten Konzerte von Rammstein im Münchner Olympiastadion wurde durch Vorwürfe mehrerer Frauen gegen Frontsänger Till Lindemann überschattet. Insgesamt werden 240.000 Fans zum Deutschlandauftakt der Europatournee erwartet. Der Veranstalter musste sich die Frage stellen lassen, ob Frauen auf den Konzerten ausreichend geschützt werden.
Die sogenannte “Reihe Null” und Aftershow-Partys werden bereits seit Montag von der Olympiapark München GmbH untersagt. Dieser Bereich unmittelbar vor der Bühne war angeblich für junge Frauen bestimmt, um systematisch für Sex rekrutiert zu werden. Frontsänger Till Lindemann wird von einigen Frauen übergriffiges Verhalten vorgeworfen. Lindemann und die Band hatten die Vorwürfe zurückgewiesen und auf die Unschuldsvermutung verwiesen. Nun hat die Band eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet, um den Vorwürfen nachzugehen.
Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) in München hat angekündigt, alle rechtlich zulässigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Konzertbesucher zu gewährleisten. Die Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl wird beim ersten Konzert vor Ort sein.
Es bleibt jedoch unklar, ob die Band sich an die Vorgaben halten wird. Das Umfeld der Band soll die Notwendigkeit für eine “Reihe Null” bei den Konzerten in München aus Sicherheitsgründen angeführt haben. Weiterhin wurde berichtet, dass Crew- oder Familienmitglieder Zugang zu diesem Bereich haben sollen.
Im Antrag “Sichere Konzerte für alle” fordern Stadtratsmitglieder, dass grundsätzlich weitere Maßnahmen durch das KVR für Konzerte geprüft werden sollen, beispielsweise ob Awareness-Teams, also Ansprechpartner bei Übergriffen, verpflichtend vorgeschrieben werden können. Es bleibt abzuwarten, ob die Konzerte dennoch reibungslos über die Bühne gehen werden.