Bier-Rezepturen optimieren mit KI
Belgische Forscher setzen Künstliche Intelligenz (KI) ein, um die perfekte Bier-Rezeptur zu finden. In einer neuen Studie beschreiben sie, wie sie maschinelle Lern-Algorithmen verwenden, um einen umfangreichen Datensatz von Bier-Rezepten, chemischen Zusammensetzungen und Geschmacksprofilen zu analysieren.
Ziel der Studie
Das Hauptziel der belgischen Wissenschaftler besteht darin, ein Modell zu erstellen, das vorhersagen kann, wie sich verschiedene Aromastoffe auf den bestmöglichen Bier-Geschmack auswirken. Im Gegensatz zu Deutschland, wo das Reinheitsgebot die Brautradition einschränkt, können belgische Brauer eine Vielzahl von Zutaten in ihren Bieren verwenden.
Erforschte Daten und Ergebnisse
Die Forscher analysierten 250 belgische Biere und untersuchten die Konzentrationen von Hunderten von Aromastoffen in jedem Bier. Gleichzeitig bewertete eine Jury aus 15 Verkostern jedes Bier anhand von 50 Kriterien.
Dank dieser umfangreichen Daten trainierte das Team von Wissenschaftlern Lernmodelle, die die Qualität des Bieres vorhersagen können, ohne menschliche Verkoster einzusetzen. Die komplexe Mischung von Aromastoffen im Bier macht es schwierig, die Qualität nur anhand einiger Verbindungen vorherzusagen. Hier kommt die Leistungsfähigkeit von Computern und KI zum Einsatz.
Erfolg beim Geschmackstest
Die Forscher konnten nicht nur die „beste“ Bier-Qualität vorhersagen, sondern auch ein bestehendes Bier-Rezept mithilfe der KI verfeinern. Durch Hinzufügen von bestimmten Aromastoffen, die das Gebräu noch leckerer machen sollten, schnitt das modifizierte Bier bei blinden Geschmackstests deutlich besser ab als das Original.
Blick in die Zukunft
Die Forscher haben nun das Ziel, besseres alkoholfreies Bier herzustellen. Mit ihrem Modell ist es ihnen bereits gelungen, einen Cocktail aus natürlichen Aromastoffen zu kreieren, der den Geschmack und Geruch von Alkohol imitiert, ohne die Nebenwirkungen eines Katers zu verursachen. Die KI-basierte Bier-Optimierung verspricht also nicht nur besseren Geschmack, sondern auch innovative Produkte für den Markt.
