Kika/Leiner greift zu harten Maßnahmen, um das Unternehmen zu retten. Die Geschäftsführung plant, 23 der 40 Möbelhaus-Standorte zu schließen und 1900 von 3900 Beschäftigten zu kündigen. Die Zentralabteilungen werden ebenfalls erheblich reduziert. In einer Aussendung erklärt Kika/Leiner-Geschäftsführer Hermann Wieser, dass das operative Geschäft massiv sanierungsbedürftig sei und akuter Handlungsbedarf bestehe. In der Steiermark und in Kärnten/Osttirol sind die Leiner-Standorte in Judenburg und Villach sowie die Kika-Möbelhäuser in Liezen, Lienz, Feldbach und Leoben betroffen. Darüber hinaus werden weitere Standorte per Ende Juli 2023 geschlossen. An diesen Standorten beginnt ab sofort der Abverkauf.
Das Unternehmen wurde letzte Woche von der Supernova-Gruppe übernommen, nachdem die Signa Retail Gruppe fünf Jahre lang die Immobilien besaß. Das operative Geschäft ging an Hermann Wieser. Die Verluste der Kika Möbel-Handelsgesellschaft und der Rudolf Leiner Gesellschaft betragen im Geschäftsjahr 2020/21 insummiert 12,9 Millionen Euro bzw. 9,9 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die kumulierten Bilanzverluste bis Ende September 2021 auf 106 Millionen Euro bei Kika und 83,7 Millionen Euro bei Leiner. Um das Traditionsunternehmen wieder wirtschaftlich fit, überlebensfähig und konkurrenzfähig zu machen, will die Geschäftsführung einen hohen zweistelligen Euro-Millionenbetrag in das Unternehmen investieren. Die Investoren sind bisher unbekannt.
Die Schließung der Standorte und die Kündigung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein harter Schlag für die Betroffenen. Hermann Wieser betont, dass für sie ein Maßnahmenpaket beschlossen wurde. Wieser betont auch, dass das Unternehmen gerettet werden soll und alle notwendigen Maßnahmen zur Sanierung von Kika/Leiner eingeleitet werden. Tiefgreifende Einschnitte und ein schneller, konsequenter Cut seien notwendig, um das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu machen.