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Kommentar zur iranischen Wahl: Boykottierte Inszenierung

Die Wahlen im Iran: Eine große Show der Regierung

Die Iraner wurden dazu aufgerufen, ein neues Parlament und den Expertenrat zu wählen. Doch die Mehrheit blieb aus Protest fern. Die Wahlen wurden von vielen als eine inszenierte Show des Regimes wahrgenommen.

Gespannt wartet der Westen auf offizielle Zahlen zur Wahlbeteiligung im Iran. Die bisher veröffentlichten Daten, die von regierungsnahen Quellen stammen, sind jedoch nicht überprüfbar und möglicherweise nicht relevant, da die Wahlen unter eigenen Standards des Regimes stattfinden.

Ein ausländisches Meinungsforschungsinstitut hat vorab eine Wahlbeteiligung von nur 25 Prozent ermittelt, doch diese Angaben sind nur als grobe Schätzung zu betrachten.

Regime will Temperatur der Gesellschaft messen

Die Ergebnisse der Wahlen sind vor allem für das Regime von Bedeutung, da nur sie über die tatsächlichen Daten verfügen. Die massiven Anstrengungen des Regimes für diese Wahl-Show dienen dazu, die Stimmung und Meinungen in der Gesellschaft zu überwachen.

Der Aufwand der Wahlen soll auch den Anschein einer demokratischen Republik wahren, doch letztendlich dienen sie vor allem dazu, die Reaktionen und Einstellungen der Bevölkerung zu erfassen.

Der Wahlboykott als einzige Möglichkeit

Nach dem tragischen Tod der jungen Iranerin Jina Mahsa Amini im Jahr 2022 haben viele junge Menschen im Iran ihre Wut und Verzweiflung gezeigt. Die brutalen Reaktionen des Regimes haben viele desillusioniert und depressiv zurückgelassen.

Ein Wahlboykott scheint für viele die einzige Möglichkeit zu sein, ihre Ablehnung gegenüber dem Regime zu manifestieren. Druckmittel wie die Identifikationsnummer jedes Iraners erhöhen den Zwang zur Teilnahme an den Wahlen.

Führung unter Druck

Die Führung in Teheran steht unter Druck, da der Tag X bevorsteht, an dem der Oberste Führer abtreten oder sterben wird. Die Entscheidung über seinen Nachfolger liegt beim Expertenrat, dessen Mitglieder bei dieser Wahl bestimmt wurden.

Siehe auch  Das schottische Parlament steht kurz davor, Yousaf als ersten Minister zu bestätigen

Die jungen Iranerinnen und Iraner fühlen sich nicht von den alten, konservativen Vertretern des Regimes repräsentiert. Eine Mehrheit der Bevölkerung wünscht sich laut Experten das Ende der Islamischen Republik.

Die greisen Mullahs des Regimes werden zunehmend als abstoßend wahrgenommen und die Sehnsucht nach Veränderung wächst. Das Regime wird sich früher oder später den Forderungen der Bevölkerung stellen müssen.

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