Seit mehr als zwei Monaten setzt sich die ARD für die Ausreise palästinensischer Mitarbeiter aus dem Gazastreifen ein – mit Unterstützung der Bundesregierung. Die staatlichen Behörden stellen sich jedoch dagegen.
Deutsche Medien auf palästinensische Mitarbeiter angewiesen
Damit deutsche Medien über die Lage und das Kriegsgeschehen im Gazastreifen berichten können, brauchen sie palästinensische Kollegen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Berichterstattung und sind maßgeblich an der Erstellung von Berichten aus dem ARD-Studio in Tel Aviv beteiligt.
Mohammad Abu Saif ist einer der betroffenen Journalisten, der seit Jahren im Gazastreifen arbeitet. Seine Lage hat sich aufgrund des langanhaltenden Konflikts stark verschlechtert. Er lebt derzeit in einem Zelt in Rafah im Süden des Gazastreifens und fürchtet täglich um sein Leben. Laut den Vereinten Nationen mussten Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser vor den Kampfhandlungen fliehen, darunter auch Mohammad Abu Saif.
Angst um sein Leben – und vor Hamas
Die Arbeit für palästinensische Journalisten im Gazastreifen ist lebensgefährlich geworden. Bereits 83 Journalisten und Medienschaffende wurden im Gazakrieg getötet. Abu Saif fürchtet nicht nur die Angriffe der Streitkräfte, sondern auch, ins Visier der Hamas zu geraten.
Kampf um die Ausreise
Der Bayerische Rundfunk, federführend für das ARD-Studio in Tel Aviv, setzt sich intensiv dafür ein, dass die palästinensischen Mitarbeiter aus dem Gazastreifen ausreisen dürfen. Auch die Bundesregierung unterstützt diese Bemühungen. Allerdings stoßen sie auf Widerstand seitens der israelischen Behörden.
Deutsche Bemühungen ohne Erfolg
Trotz deutscher und russischer Bemühungen bleibt die Ausreise der ARD-Mitarbeiter aus dem Gazastreifen bisher ohne Erfolg. Während 100 lokalbeschäftigte Mitarbeiter und mehr als 700 deutsche Staatsbürger ausreisen konnten, scheiterten die Versuche im Fall der ARD-Mitarbeiter bislang. Dies führt zu einer zunehmend ausweglosen Situation für Mohammad Abu Saif, der keine Perspektive mehr als Journalist im Gazastreifen sieht.
Die Situation verdeutlicht die Gefahren, denen palästinensische Journalisten im Gazastreifen ausgesetzt sind und zeigt zugleich die Komplexität und Realität des Konflikts in der Region.