Russland fahndet nach estnischer Ministerpräsidentin Kaja Kallas
Russland hat die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas zur Fahndung ausgeschrieben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, dass auch weitere Regierungsvertreter baltischer Staaten gesucht werden. Genauere Angaben zu den Gründen wurden nicht gemacht.
Fahndung nach estnischer Regierungschefin
Kallas steht an der Spitze der estnischen Regierung seit 2021 und hat sich intensiv dafür eingesetzt, die Militärhilfen für die von Russland angegriffene Ukraine aufzustocken und die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Zudem hat sie sich für die Entfernung von Denkmälern für sowjetische Soldaten im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Russische Gesetze stellen die „Rehabilitierung von Nazis“ und die „Schändung von Kriegsdenkmälern“ unter Strafe.
Kritik und Reaktionen
Als eine der schärfsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Kallas auch scharfe Kritik an Putin geäußert. Die Beziehungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten sind seit der andauernden russischen Offensive in der Ukraine äußerst angespannt.
Litauens Außenminister Gabrielius Landsbergis versuchte, den Schritt Russlands positiv zu deuten und bezeichnete die Fahndung als eine Art Auszeichnung für Menschen, die die Ukraine unterstützen und den Kampf des Guten gegen das Böse unterstützen.
Reaktionen in den betroffenen Staaten
Die betroffenen Staaten reagieren gelassen auf die Auschreibung Kallas’. Kulturminister Simonas Kairys aus Litauen kommentierte: „Im Ernst: Das Regime tut das, was es immer getan hat: Es hat versucht, jeden Hauch von Freiheit zu unterdrücken, gegen die Demokratie, gegen Menschenrechte und Freiheiten zu kämpfen und weiterhin seine eigene Geschichte zu finden, die keinerlei Fakten oder Logik entspricht.“
Es bleibt abzuwarten, wie die Situation zwischen Russland und den baltischen Staaten weiter eskaliert.