Tragödie der Rohingya-Flüchtlinge vor der Küste von West-Aceh
Zunahme der Opferzahlen
Am Samstag wurden von den indonesischen Behörden zwei Leichen an der Küste von West-Aceh geborgen, nachdem ein Schiff mit Rohingya-Migranten Anfang der Woche vor der Küste gekentert war. Lokale Fischer meldeten weitere Ertrinkungsopfer, sodass mehr als 70 Rohingya als “tot oder vermisst” gelten. Dieser Vorfall stellt den größten Todesfall bei einem derartigen Ereignis in diesem Jahr dar, wie der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR) bestätigte. Glücklicherweise konnten 75 Menschen gerettet werden.
Identifizierung der Opfer
Mirza Saprinadi, der nationale Einsatzleiter der indonesischen Such- und Rettungsbehörde, bestätigte, dass zwei weibliche Leichen von der Küste geborgen wurden. Einwanderungsbeamte haben bestätigt, dass es sich bei den Opfern um Rohingya handelt. Lokale Fischer berichteten von weiteren Ertrinkungsopfern, die entlang der Westküste der Provinz Aceh gefunden wurden.
Hintergrund der Rohingya-Flüchtlinge
Die Rohingya verlassen seit Jahren das mehrheitlich buddhistische Myanmar, wo sie als ausländische Eindringlinge gelten und Misshandlungen ausgesetzt sind. Im vergangenen Jahr kamen mehr als 2.300 Rohingya in Indonesien an, was die Ankunftszahlen der vergangenen vier Jahre überstieg. Die Anzahl der vermissten oder gestorbenen Rohingya bei Fluchtversuchen aus Myanmar oder Bangladesch im Jahr 2023 war die höchste seit 2014, wie das UNHCR berichtete.