Litauen übernimmt die Verantwortung
Warschau und Kiew einigen sich bei Getreidehandel
Datum und Uhrzeit
03.10.2023, 13:55 Uhr
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Die Ukraine ist ein großer Getreide-Exporteur. Doch seit dem Angriff durch Russland sind die alten Routen über das Meer blockiert. Um weiterhin auch Märkte in Afrika und den Nahen Osten zu bedienen, einigen sich die Ukraine, Polen und Litauen auf neue Regeln. Damit werden auch die diplomatischen Verstimmungen mit Kiew behoben.
Polen und die Ukraine haben einen Durchbruch in ihrem Streit um den ukrainischen Getreideexport erzielt. In einem Abkommen mit Litauen einigten sich die Länder darauf, den Transit der Exporte für Märkte in Afrika und den Nahen Osten durch Polen zu beschleunigen. Schon ab dem morgigen Mittwoch sollen so Exporte, die über litauische Häfen verschifft werden, nicht mehr an der polnisch-ukrainischen Grenze kontrolliert werden, sagte Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus.
Demnach wird Litauen die „volle Verantwortung“ für die Inspektion der Güter übernehmen. Polen werde weiterhin Transitkorridore errichten, „weil es gut für die polnischen Landwirte ist, für die Ukraine, für die Europäische Union und für die ganze Welt“.
Russland Route über Schwarzes Meer gesperrt
Durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die klassische Exportroute für ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer blockiert. Für den Transport über den Landweg verhängte die EU Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine, um Landwirte in den Transitländern – darunter Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien – zu schützen.
Getreide aus der Ukraine konnte durch die Länder transportiert, jedoch nicht dort verkauft werden. Als die Beschränkungen ausliefen, verlängerten Polen, Ungarn und die Slowakei das Verbot und sorgten somit für diplomatische Verstimmungen mit Kiew. Bereits Ende September hatten sich die Slowakei und die Ukraine auf ein neues Handelssystem geeinigt.
- Warum sind die alten Getreiderouten über das Meer für die Ukraine blockiert?
Die alten Getreiderouten über das Meer sind aufgrund des Angriffs durch Russland blockiert. Russland führt derzeit einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, wodurch die klassische Exportroute über das Schwarze Meer nicht mehr genutzt werden kann.
- Welche Länder haben sich auf neue Regeln für den Getreidehandel mit der Ukraine geeinigt?
Die Ukraine, Polen und Litauen haben sich auf neue Regeln für den Getreidehandel geeinigt. Diese Vereinbarung ermöglicht es der Ukraine, ihre Exporte für Märkte in Afrika und dem Nahen Osten zu bedienen, indem sie den Transit ihrer Güter über polnisches Gebiet beschleunigt.
- Welche Verantwortung übernimmt Litauen im Rahmen des Abkommens?
Gemäß dem Abkommen wird Litauen die volle Verantwortung für die Inspektion der Güter übernehmen, die über litauische Häfen verschifft werden. Dadurch entfallen Kontrollen an der polnisch-ukrainischen Grenze und der Getreidetransport kann reibungsloser ablaufen.
- Warum haben einige Länder Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine verhängt?
Einige EU-Länder, darunter Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien, haben Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine verhängt, um ihre eigenen Landwirte zu schützen. Diese Maßnahme wurde ergriffen, als die Ukraine versuchte, Getreide über den Landweg zu transportieren, da die klassische Exportroute über das Schwarze Meer blockiert war.
- Gab es diplomatische Verstimmungen aufgrund der Handelsbeschränkungen?
Ja, die Handelsbeschränkungen führten zu diplomatischen Verstimmungen zwischen einigen EU-Ländern und der Ukraine. Polen, Ungarn und die Slowakei verlängerten das Verbot, Getreide aus der Ukraine zu verkaufen, auch nachdem die Beschränkungen ausgelaufen waren. Dadurch entstanden Spannungen zwischen den beteiligten Ländern.