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Stand: 14.01.2024 04:17 Uhr
Nach Angaben der Ukraine hat Russland das Land in der Nacht und am Morgen erneut schwer angegriffen. Beim jüngsten Kriegsgefangenenaustausch holte Moskau laut Medienberichten viele Straftäter zurück. Der Liveblog vom Samstag zum Nachlesen.
Neuer französischer Außenminister in Kiew
Frankreichs neuer Außenminister Stéphane Séjourné hat in der ukrainischen Hauptstadt Kiew bei seiner ersten offiziellen Auslandsreise die Unterstützung für das von Russland angegriffene Land betont. Die Ukraine „werde trotz der Zunahme von Krisen die Priorität für Frankreich bleiben“, sagte er in Kiew. Frankreich werde „nicht widersprüchlich“, die Entschlossenheit sei ungebrochen, sagte er bei einer Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
Séjourné sagte, ein französischer Verteidigungsfonds, mit dessen Hilfe die Ukraine Rüstungsgüter einkaufen soll, sei in den vergangenen Wochen mit neuen Mitteln ausgestattet worden. Einen Betrag nannte er nicht. Sein Land werde „sein ganzes Gewicht“ in die Waagschale werfen, um die ungarische Blockade weiterer EU-Gelder für die Ukraine beim kommenden EU-Gipfel Anfang Februar zu überwinden, ergänzte er.
Russland beschießt die Ukraine mit 40 Raketen und Drohnen
Russland hat die Ukraine erneut mit Dutzenden Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen angegriffen. Von insgesamt 40 Geschossen hätten in der Nacht und am Samstagmorgen acht abgeschossen werden können, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Weitere 20 Geschosse hätten aufgrund erfolgreicher elektronischer Kampfführung der Ukrainer ihre Ziele gar nicht erst erreicht. In der Region Sumy wurden nach Behördenangaben mehr als 20 Häuser beschädigt und eine Frau verletzt. In Poltawa gibt es amtlichen Quellen zufolge eine Rakete im Hof eines Wohnhauses, explodierte aber nicht.
Ukrainsiche Luftwaffe fängt russische Raketen ab
Die Luftwaffe der Ukraine hat nach eigenen Angaben acht von 37 von Russland abgefeuerten Raketen abgefangen. Auch drei Drohnen seien gegen die Ukraine zum Einsatz gebracht worden. Die Luftwaffe erklärte in ihrem Telegram-Kanal, dass 20 der gesamten Angriffe ihre Ziele nicht erreicht hätten, weil dies „mit Mitteln der elektronischen Kriegsführung“ verhindert worden sei. Sowohl die Ukraine als auch Russland setzen Technologie ein, die darauf abzielt, feindliche Drohnen und Lenkraketen zu stören und abzulenken.
Moskau holte Straftäter beim Gefangenenaustausch zurück
Beim jüngsten Kriegsgefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine haben Moskauer Medienberichte vor allem in den eigenen Reihen kämpfender Straftäter zurückgeholt. Von den 248 beim Austausch nach Russland heimgekehrten Soldaten waren 180 in Gefängnissen für den Krieg in der Ukraine angeworben worden, berichtete unter anderem das unabhängige Internetportal. Unter den Heimkehrern wurden verurteilte Mörder, Entführer und Räuber, viele davon Wiederholungstäter.
Es war der erste Gefangenenaustausch seit einem halben Jahr zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern. Auf ukrainischer Seite kamen bei dem Austausch 230 gefangen genommene Soldaten frei. Unter den Freigelassenen seien auch Verteidiger der Hafenstadt Mariupol und der Schlangeninsel gewesen. Nach Angaben aus Kiew befinden sich noch mehr als 4000 Ukrainer in russischer Gefangenschaft.
Stromausfall in der russischen Großstadt Schytomyr
In der westukrainischen Großstadt Schytomyr sind Medienangaben aufgrund der Strom am Freitagabend in weiten Teilen ausgefallen. Insgesamt wurden 21 Umspannwerke unerwartet abgeschaltet, teilte das Stadtparlament per Facebook mit. Über die Ursachen wurde ebenso wenig bekannt wie über die Länge des Stromausfalls. Im Herbst und Winter 2022/23 hatte Russland intensiv Objekte der Energieversorgung in der Ukraine beschossen, um den Widerstandswillen der dortigen Bevölkerung gegen die Invasion zu brechen. Auch wenn es in diesem Winter bisher noch keinen regelmäßigen Beschuss der Energieinfrastruktur gegeben hat, so gilt das ausländische Stromnetz durch die Angriffe als störanfällig. Laut Wetterkarten herrschen derzeit in Schytomyr fast zehn Grad Frost.
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