KUALA LUMPUR: Malaysia versucht, Selbstmordversuche zu entkriminalisieren, sagte sein Justizminister am Dienstag.
Die Ankündigung erfolgt einen Tag, nachdem das malaysische Parlament am Montag dafür gestimmt hatte, die obligatorische Todesstrafe abzuschaffen, die Zahl der Straftaten zu verringern, die mit dem Tode bestraft werden, und lebenslange Haftstrafen abzuschaffen.
Das Gesetz sieht derzeit vor, dass jeder Suizidversuch mit bis zu einem Jahr Gefängnis, Geldstrafe oder beidem bestraft werden kann.
Die Regierung will dies aufheben, behält aber die Beihilfe zum Selbstmord als Straftat bei, sagte Justizministerin Azalina Othman Said in einer Erklärung am Dienstag.
Die Regierung schlägt auch vor, Fälle von Beihilfe zum Suizid mit Kindern und geistig behinderten Menschen stärker zu bestrafen.
„Dies basiert auf der Tatsache, dass Selbstmordversuche im Rahmen von suizidalem Verhalten liegen und diese Handlung die Auswirkung einer geistigen Unfähigkeit oder einer psychiatrischen Störung ist“, sagte Azalina.
In Kommentaren aus dem vergangenen Jahr sagte der ehemalige Gesundheitsminister Khairy Jamaluddin, dass Malaysia im Jahr 2021 1.142 Selbstmordfälle verzeichnet habe, verglichen mit 631 Fällen im Jahr 2020.
Laut den neuesten Daten der Weltbank lag die Suizidsterblichkeitsrate im Jahr 2019 bei 5,7 pro 100.000 Einwohner.
Der Vorschlag, Selbstmordversuche zu entkriminalisieren, wurde am Dienstag im Unterhaus eingebracht, eine Abstimmung wird jedoch voraussichtlich erst in der nächsten Parlamentssitzung stattfinden, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.
Azalina sagte, die Regierung hoffe, dass die Reform die Betroffenen ermutigen werde, Hilfe zu suchen, das Stigma des Selbstmords zu beseitigen und die Selbstmordrate des Landes zu senken.
